"Werden hervorragende Spiele abliefern"

London. 14 Tage vor der Eröffnungsfeier wird die Kritik an den Organisatoren von Olympia 2012 in London lauter. Politiker fordern eingehende Untersuchungen vor allem der Sicherheitspolitik des Organisationskomitees. "Die Olympischen Spiele werden eine Liste von Desastern sein", schrieb die konservative Zeitung "The Times"

 14 Tage vor der Eröffnungsfeier hat Organisationschef Sebastian Coe Probleme in der Vorbereitung beiseite gewischt. Foto: Deme/dpa

14 Tage vor der Eröffnungsfeier hat Organisationschef Sebastian Coe Probleme in der Vorbereitung beiseite gewischt. Foto: Deme/dpa

London. 14 Tage vor der Eröffnungsfeier wird die Kritik an den Organisatoren von Olympia 2012 in London lauter. Politiker fordern eingehende Untersuchungen vor allem der Sicherheitspolitik des Organisationskomitees. "Die Olympischen Spiele werden eine Liste von Desastern sein", schrieb die konservative Zeitung "The Times". Organisationschef Sebastian Coe wischte dagegen die Probleme beiseite: "Wir sind klar bereit, hervorragende Spiele abzuliefern", sagte er in London vor Journalisten.Zuletzt hatten vor allem Probleme mit dem Sicherheitspersonal hohe Wellen geschlagen. Vertragsdienstleister G4S konnte nicht genügend Leute anheuern, so dass die britische Armee ihr Kontingent um 3500 Soldaten auf 17 000 aufstocken musste. Sie sollen vor allem von deutschen Standorten kommen. "G4S hat zugegeben, Schwierigkeiten zu haben", sagte Coe. "Es geht aber nicht um die Zahl der Sicherheitsleute, sondern um den Mix." Die Eingänge zum Olympiapark in Stratford glichen am Freitag einem Feldlager. Hunderte Soldaten in Kampfanzügen bewachten die Eingänge. Ein Eindruck, den Coe gerne ausmerzen möchte. "Wir wollen keine Sicherheitsshow liefern", sagte er. Stattdessen solle der Sport im Mittelpunkt stehen.

Am Freitagabend sollte über London eine Flugverbotszone in Kraft treten. Danach dürfen über der britischen Hauptstadt keine Kleinflugzeuge, Segelflieger und Heißluftballone mehr verkehren. Passagiermaschinen sind von dem Verbot nicht betroffen. Das Militär wies darauf hin, dass in Ausnahmefällen auch scharfe Waffen eingesetzt werden können. "Als allerletzte Möglichkeit haben wir tödliche Waffen als Option", sagte Stuart Atha, Kommandeur der Olympiamission der Royal Air Force.

Die elf Millionen Tickets für die Spiele werden weitgehend ausverkauft sein, wenn die Wettkämpfe am 27. Juli beginnen, sagte Coe. Zwei Drittel aller Eintrittskarten kosten 50 Pfund (rund 62 Euro) oder weniger. Gedanken macht sich der Organisationschef über das Wetter in England. "Der nasse Sommer hat uns vor Herausforderungen gestellt", betonte er und räumte ein: "Ich habe keine Hotline zum Allmächtigen, auch wenn ich manchmal gerne eine gehabt hätte."

Olympia-Fieber hat sich an der Themse noch nicht breitgemacht. 61 Prozent der Befragten gaben bei einer Umfrage an, sie seien in Sachen Olympia nicht aufgeregter als zu Anfang des Jahres. 74 Prozent glauben aber, London werde von den Spielen profitieren. dpa

"Als allerletzte Möglichkeit haben wir tödliche Waffen als Option."

Stuart Atha, Kommandeur

der Royal Air Force

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