Die falsche Generalprobe

Braunschweig. Zwei Wochen vor Olympia unterbrechen Timo Boll, Bastian Steger und ihre Kollegen den anstrengenden Trainingslager-Zyklus für einen Härtetest. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden wollen Deutschlands Tischtennis-Herren an diesem Samstag in Braunschweig (16 Uhr) ihre Form unter Wettkampfbedingungen überprüfen

 Bastian Steger und seine Teamkollegen schuften derzeit im Trainingslager an ihrer Form. Bei den Olympischen Spielen in London zählen der Saarbrücker, Timo Boll und Dimitri Ovtcharov zu Medaillenanwärtern im Mannschafts-Wettbewerb. Foto: Ruppenthal

Bastian Steger und seine Teamkollegen schuften derzeit im Trainingslager an ihrer Form. Bei den Olympischen Spielen in London zählen der Saarbrücker, Timo Boll und Dimitri Ovtcharov zu Medaillenanwärtern im Mannschafts-Wettbewerb. Foto: Ruppenthal

Braunschweig. Zwei Wochen vor Olympia unterbrechen Timo Boll, Bastian Steger und ihre Kollegen den anstrengenden Trainingslager-Zyklus für einen Härtetest. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden wollen Deutschlands Tischtennis-Herren an diesem Samstag in Braunschweig (16 Uhr) ihre Form unter Wettkampfbedingungen überprüfen. Allerdings darf bei der Generalprobe für London nicht im Olympia-System gespielt werden. "Das ist schade, aber die Europäische Tischtennis Union hat das nicht erlaubt", sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf. "Wir sind eben nicht in China", fügte er enttäuscht hinzu.Der Trainer hatte sich extra für die Verlegung der zunächst im Herbst geplanten Partie eingesetzt. In dem Gruppenspiel für die EM 2013 - die anderen Gegner sind Portugal, Frankreich, Spanien und Serbien - muss das auch in der Bundesliga erprobte System mit drei Spielern und maximal fünf Einzel zum Einsatz kommen. In London besteht dagegen ein Teamwettkampf aus vier Einzel und einem Doppel. "Das ist schon ein Unterschied. Die asiatischen Verbände haben da schon einen Vorteil", erklärte Roßkopf.

Seinen Spielern ist die Systemfrage nicht so wichtig. Das Trio Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Dimitrij Ovtcharow (Fakel Orenburg/Russland) und Bastian Steger (1. FC Saarbrücken-Tischtennis) freut sich viel mehr auf die Begegnungen. "Jeder von uns will sein Spiel gewinnen, um mit einem positiven Erlebnis nach London zu fahren", erklärte Ovtcharov. Auch für Top-Star Boll ist die Psyche wichtig. Der Europameister hat Braunschweig in bester Erinnerung. "Die Stadt ist ein gutes Pflaster für mich. Vor zwei Jahren habe ich dort den Volkswagen-Cup gewonnen", sagte der WM-Dritte. Im Endspiel bezwang er damals den chinesischen Olympiasieger Ma Lin.

Diesmal möchte Boll selbst Olympiasieger werden oder zumindest eine Medaille gewinnen. Gegen den Dauerrivalen Schweden, auf den das deutsche Europameister-Team auch in London treffen kann, ist eine erste Standortüberprüfung möglich. "Bestform sollen meine Spieler erst in zwei Wochen haben", sagte Roßkopf.

Persson fällt aus

Beide Teams kennen sich in- und auswendig, der kurzfristige Ausfall von Schwedens Legende Jörgen Persson trübt die Vorfreude etwas. Der 46-jährige Altmeister laboriert an einer Wadenverletzung und wird mit Blick auf seine siebte Olympia-Teilnahme geschont.

"Da gibt es nichts, was wir verheimlichen können", erklärte Roßkopf vor dem fünften Duell gegen die Nordeuropäer seit dem vorigen Oktober. Im EM-Finale 2011 und im WM-Viertelfinale im Mai in Dortmund siegte Deutschland in Bestbesetzung klar mit 3:0. In der European Nations League hatte die zweite DTTB-Garnitur dagegen zweimal das Nachsehen gegen Schweden. dpa

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