Ex-Homburger leitet erste Einheit Titz setzt auf ballorientierten Stil

Hamburg · Neuer Trainer des Hamburger SV ruft bei erstem Training Konkurrenzkampf aus.

 Der neue HSV-Cheftrainer Christian Titz (links) spricht mit seinem Spieler Bobby Wood.

Der neue HSV-Cheftrainer Christian Titz (links) spricht mit seinem Spieler Bobby Wood.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

(sid) Christian Titz strahlte. Der letzte Hoffnungsträger des Hamburger SV genoss den ersten Arbeitstag auf der Bundesliga-Bühne. Der am Montag nach der Entlassung von Bernd Hollerbach beförderte Nachwuchstrainer arbeitete am Vormittag erstmals mit den Profi des akut abstiegsgefährdeten HSV.

Titz ließ gleich fünf Spieler aus der zweiten Mannschaft mittrainieren, für die er zuletzt verantwortlich zeichnete, und rief damit einen neuen Konkurrenzkampf aus. „Alle, die am Training teilnehmen, haben die gleiche Chance“, sagte Titz nach der rund zweistündigen Einheit und sprach von einem „Neuanfang“: „Alles, was war, interessiert nicht mehr. Wir leben im Hier und Jetzt. Das ist das Entscheidende.“

Erfolgsgeheimnis soll die ballbesitzorientierte Spielphilosophie werden, mit der er zuletzt die zweite Mannschaft an die Tabellenspitze der Regionalliga Nord führte. „Wir müssen in den Räumen Fußball spielen, um Tore zu erzielen“, sagte Titz, von Juli 2011 bis April 2014 Trainer des FC Homburg. Man wolle „das Spiel wieder mehr selbst in die Hand nehmen“.

Bestens gelaunt startete der 46-Jährige in die Rettungsmission. Die rund 50 Fans begrüßte Titz mit einem freundlichen „Moin“, bevor er um 10.12 Uhr als Letzter den Trainingsplatz betrat und den Schwerpunkt in seiner ersten Einheit zunächst auf taktische Übungen legte. Dabei brüllte Titz seine Anweisungen wild mit den Armen rudernd über den Platz. Und er schnappte sich Spieler wie den zuletzt nicht berücksichtigen Lewis Holtby zu Einzelgesprächen, klopfte dem formschwachen Torjäger Bobby Wood aufmunternd auf die Brust.

Die Aufgabe für den 46-Jährigen, nach Hollerbach und Markus Gisdol bereits dritter HSV-Trainer in der laufenden Saison, hat es in sich: Nach 13 Spielen ohne Sieg beträgt der Rückstand zum Relegationsplatz acht Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte. „Wir sind schon so realistisch, dass es eine schwierige Aufgabe ist. Ich kann die Tabelle lesen“, sagte Titz, der seinen Einstand beim Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Hertha BSC gibt. 

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