Preetz' Konzept ist gescheitert

Berlin · Mit dem Trainer-Wechsel von Jos Luhukay zu Pal Dardai hat sich Herthas Manager Michael Preetz noch einmal Luft verschafft, doch eigentlich ist das Konzept des Managers gescheitert. Von seinem Anspruch ist er weit entfernt.

Neun Trainer in fünfeinhalb Jahren und zwei Abstiege aus der Fußball-Bundesliga: Die Bilanz von Manager Michael Preetz bei Abstiegskandidat Hertha BSC ist wenig erfreulich. Mit der Beförderung seines langjährigen Kumpels und Mitspielers Pal Dardai zum Cheftrainer des Tabellenvorletzten hofft Preetz auf die Wende, doch ist sein Konzept in Berlin schon vor Dardais Einstand am Samstag (15.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 gescheitert.

Immer wieder hatte Preetz , seit 2009 im Amt, in den letzten Jahren darauf hingewiesen, was für ihn Priorität im Club habe: Kontinuität. Durch Jos Luhukay schien der Wunsch auch in Erfüllung zu gehen. Doch seit der Entlassung des Niederländers am Donnerstag nach drei Pleiten in Serie ist auch dieser Plan dahin. Hertha ist von Kontinuität so weit weg wie von einem Spiel in der Champions League.

Preetz' großer Vorteil ist - und das macht ihn als Manager beinahe einzigartig in der Liga - dass er das Endlos-Vertrauen seines Präsidenten genießt. Werner Gegenbauer hatte seine eigene Zukunft bei Hertha bereits von Preetz abhängig gemacht. Er hat aber auch angekündigt, dass er geht, wenn der Club zum dritten Mal nach 2010 und 2012 absteigt. Dann spätestens dürften aber auch die Tage von Michael Preetz bei Hertha gezählt sein.

Bis dahin ist nun schneller Erfolg das Gebot der Stunde. Kurzfristig müssen Dardai und sein Co-Trainer Rainer Widmayer Punkte einfahren - am besten schon in Mainz. Trotz der Berliner Nöte scheint Dardai, einst als Profi sechs Jahre an der Seite von Preetz für Hertha in der Bundesliga aktiv, jedenfalls schon den Job seines Lebens gefunden zu haben: "Ich bin Berliner, ich habe blaues Hertha-Blut", sagt der 38-Jährige am Freitag.

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