Plan B hat viele Baustellen

Saarlouis. Seit vergangenen Samstag herrscht bei den Saarlouis Royals traurige Gewissheit. Die Royals steigen aus der 1. Damenbasketball-Bundesliga ab und spielen in der kommenden Saison nur noch zweitklassig

Saarlouis. Seit vergangenen Samstag herrscht bei den Saarlouis Royals traurige Gewissheit. Die Royals steigen aus der 1. Damenbasketball-Bundesliga ab und spielen in der kommenden Saison nur noch zweitklassig. Sie konnten sich zwar schon länger mit dem Abstiegsgedanken anfreunden, aber nach zwei Siegen in den jüngsten Spielen gegen Chemnitz und Freiburg keimte doch noch einmal kurz Hoffnung auf. Aber eben nur kurz, bis die 55:87-Niederlage in Wolfenbüttel am Samstag den Abstieg endgültig besiegelte.So blieb die Stadtgartenhalle am Montagmorgen, wo laut Trainingsplan eine Übungsstunde angesetzt war, dunkel und verriegelt. Keine Royals in Sicht. Wie abgetaucht. "Wir waren nach dem Spiel alle supertraurig. Die Heimfahrt im Bus war sehr ruhig", erklärte Spielführerin Laura Rahn. Spätestens im Bus wurde allen klar, dass die Niederlage nicht nur die 2. Liga bedeutet, sondern auch, dass es die Mannschaft so nicht mehr lange geben wird.

Dennoch wollen die Royals die Saison anständig beschließen. "Trotz der Situation, dass wir schon lange um den Abstieg kämpfen, sind wir immer ein Team gewesen. Wir haben immer noch die Möglichkeit, Elfter zu werden, und wollen die Saison einfach gut zu Ende spielen", erklärte Rahn.

Jetzt, wo Klarheit über die Ligazugehörigkeit herrscht, jagt ein Treffen der sportlich Verantwortlichen das andere. Trainer mit Geschäftsführer, Geschäftsführer mit Gesellschaftern. Dabei ist den Royals mit nur einem Sieg in der gesamten Hinrunde der Abstiegsgedanke nicht fremd. Schon länger arbeitet die Geschäftsführung der M.U.T. Sportmarketing GmbH an einem Plan B, einer Lösung für den Fall "2. Liga". Und genau der ist nun gefragt. "Jetzt holen wir Plan B aus der Schublade und klopfen ihn auf Realisierbarkeit ab", meint Geschäftsführer Martin Rihm. Dafür müssen einige Punkte geklärt werden - zuerst mit Trainer René Spandauw. "Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen vor allem Gespräche mit den Spielerinnen führen. Aber es ist auch noch gar nicht geklärt, wie René sich das Projekt 2. Liga vorstellt", meint Pressesprecher Mike Caspers. Spandauw selbst hat eine klare Vorstellung von seiner Arbeit, auch in Liga zwei. "Ich würde die 2. Liga gerne genau so angehen wie die Bundesliga und mit der gleichen Intensität arbeiten", erklärt Spandauw. Das Ziel ist also der direkte Wiederaufstieg. Nur so werden sie in Saarlouis auch einige Spielerinnen halten können.

Die wichtigste Frage bleibt für Trainer und Geschäftsführer aber trotzdem die nach dem Etat, ohne den sich einfach nicht konkret planen lässt. "Einige Sponsoren haben uns für die 2. Liga schon abgesagt, der überwiegende Teil der Sponsoren wird uns aber weiterhin unterstützen", meint Geschäftsführer Rihm. Ebenso wie Sponsor und Gesellschafter Dieter Therre. "An seinem Engagement wird sich auch in der 2. Liga nichts ändern", betont Mike Caspers. Der Etat wird aber sicherlich deutlich kleiner. Das bedeutet wiederum, dass die Mannschaft so, wie sie derzeit steht, kaum zu halten sein wird. Auch, wenn es dafür noch sehr früh ist - noch können sie nicht mit vielen Spielerinnen sicher planen. "Laura Rahn wird bleiben, wie auch Levke Brodersen. Jamailah Adams hat geäußert, bleiben zu wollen. Bei Katharina Müller und Joana Meyer ist es wohl sehr stark vom Studienplatz abhängig. Bei den anderen Spielerinnen stehen die Gespräche noch aus", erklärt Rihm. Aber auch er weiß, dass die 2. Liga nicht für alle Spielerinnen wie etwa die US-Amerikanerin Candace Williams, beste Royals-Spielerin der Saison, akzeptabel ist.Foto: Ruppenthal

"Jetzt holen wir Plan B aus der Schublade."

Martin Rihm

von den

Saarlouis Royals

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