100 Tage vor dem Start scheint alles gut zu werden

Kiew. Der Countdown läuft: Morgen sind es noch 100 Tage bis zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft 2012. In Kiew arbeitet man rund um die Uhr, damit alles rechtzeitig fertig wird. Am Olympia Stadion, dort wo am 1. Juli das Finale ausgetragen wird, schaufelten selbst am Wochenende Hilfskräfte Unmengen von Schnee weg

 Das Olympiastadion in Kiew, Schauplatz des EM-Finals, ist bereits fertiggestellt. Foto: Thomas Eisenhuth/dpa

Das Olympiastadion in Kiew, Schauplatz des EM-Finals, ist bereits fertiggestellt. Foto: Thomas Eisenhuth/dpa

Kiew. Der Countdown läuft: Morgen sind es noch 100 Tage bis zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft 2012. In Kiew arbeitet man rund um die Uhr, damit alles rechtzeitig fertig wird. Am Olympia Stadion, dort wo am 1. Juli das Finale ausgetragen wird, schaufelten selbst am Wochenende Hilfskräfte Unmengen von Schnee weg. "Das Tauwasser darf auf keinen Fall ins Stadion oder in die U-Bahn-Baustelle dringen", sagt Vorarbeiter Oleg.Vor gut eineinhalb Jahren sah alles danach aus, dass der Ex-Sowjetrepublik die Gastgeberrolle für das Turnier entzogen wird. Trotz aller Kritik haben es die Ukrainer jetzt aber geschafft. Die Stadien, die Flughäfen und eine Reihe neuer Hotels sind fertig. In Lwiw (Lemberg), wo die deutsche Mannschaft am 9. Juni ihr erstes Spiel bestreiten wird, läuft seit Ende Januar der Flughafen im Testbetrieb. Mitte März soll dann Eröffnung sein. Das gleiche Bild in Kiew. Das neue Terminal D, eine futuristische Halle, wird ebenfalls getestet. Dieser Tage tummeln sich tausende Personen in den Hallen und simulieren den Ernstfall. Im Juni sollen dort täglich bis zu 3 000 Passagiere pro Stunde abgefertigt werden.

Kiew bereitet sich auf einen riesigen Touristenansturm aller Zeiten vor. Allein 37 000 schwedische Fans wollen dort ihr Quartier aufschlagen, um ihre Mannschaft anzufeuern. Das Problem-Thema Unterkünfte ist von den Verantwortlichen erkannt worden. "Wir schätzen, dass 80 Prozent der Besucher preiswerte Unterkünfte suchen", sagt Turnierdirektor Markijan Lubkiwski. Auch Lwiw will bis zu 10 000 Plätze für Fans bereitstellen, darunter auch preiswerte Zeltplätze ab zwölf Euro pro Nacht.

In der ostukrainischen Bergarbeiterstadt Donezk hat man den Fans sogar eine neue Schnellstraße gebaut. "Die Arbeiten an der Fernstraße BU-1 von Kiew nach Donezk sind zu 85 Prozent abgeschlossen", sagte ein sichtlich zufriedener Boris Kolesnikow, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Infrastruktur. Selbst von Uefa-Präsident Michel Platini bekam die Ukraine Lob. "Es gab Krisen und politische Probleme. Aber jetzt läuft es", erklärte Platini.

Im Gastgeberland sieht man das nicht überall so. In einer Umfrage klagten viele Bürger über den optischen Zustand der Austragungsstädte. "Die Stadien und Flughäfen sind fertig und sehen toll aus, aber die Renovierung der Umgebung ringsherum haben sie vergessen", sagt ein Student.

In Kiew soll auch das bald behoben sein. Im Sommer will die Stadt ihre Gäste mit aufwendiger Außendekoration begrüßen. Präsident Viktor Janukowitsch hat seine Erwartungen formuliert: "Wir werden von der ganzen Welt beobachtet, deshalb fordere ich von allen, sich als würdiger Gastgeber zu präsentieren." dapd

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