Volleyball Beim TV Bliesen werden die Uhren auf Null gestellt

Bliesen · Der Volleyball-Drittligist wird in der kommenden Saison ein komplett anderes Gesicht haben. Ziel ist der Klassenverbleib.

 Max Jungmann ging in den vergangenen Jahren für den Zweitligisten TG Rüsselsheim II auf Punktejagd, kehrt jetzt aber nach Bliesen zurück.

Max Jungmann ging in den vergangenen Jahren für den Zweitligisten TG Rüsselsheim II auf Punktejagd, kehrt jetzt aber nach Bliesen zurück.

Foto: B&K/B&K Fotograf Bonenberger

Michael Hefter, der Trainer des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen, steht derzeit vor einer Mammutaufgabe: Nach der vergangenen Saison, die der Club auf Rang vier beendete, haben nahezu alle Akteure die Nordsaarländer verlassen. Nur noch vier Spieler aus der Spielzeit 18/19 sind übrig geblieben. „Das ist schon fast kein Umbruch mehr, sondern ein kompletter Neuaufbau“, sagt Hefter, der den Trainingsauftakt für den 30. Juli angesetzt hat. „Das war auch einer der Gründe, warum ich mit meiner Vertragsverlängerung so lange gezögert habe“, berichtet der Übungsleiter. Erst kurz nach dem letzten Spiel der letzten Saison hatte er zugesagt.

Dass er doch bleibt, liegt vor allem daran, dass es auch hochkarätige Neuverpflichtungen gab: Mit bislang acht Neuen sollen die Lücken geschlossen werden. Abgeschlossen sind die Personalplanungen damit aber noch nicht. „Wir wollen noch zwei Spieler holen“, verrät Hefter.

Gerade im Volleyball, wo präzise Abläufe das A und O sind, bringen personelle Veränderungen jede Menge Arbeit mit sich. Deshalb geht man beim TV vor dem Saisonstart am 28. September zu Hause gegen den TSV Stuttgart auch von einer schweren Saison aus. „Ziel wird der Ligaverbleib sein“, sagt Hefter. „Wir haben individuelle Qualität, die wir in die Waagschale werfen können. Aber wir müssen auch als Mannschaft funktionieren.“

Nachdem schon gegen Ende der letzten Saison feststand, dass Ryan Kenny (Zuspieler), Jordan Foot (Mittelblock) und Liam Jenkinson (Angriff) nach einer Saison in Deutschland wieder in ihre Heimatländer zurückkehren (wir berichteten), sind in den letzten Wochen noch weitere schmerzhafte Abgänge bekannt geworden. Nachwuchs-Akteur Till Hoffmann (Zuspiel) ist nach zwei Jahren in Bliesen wieder zu seinem Heimatverein, dem Oberliga-Aufsteiger TV Wiesbach, zurückgekehrt. Urgestein Lukas Kaiser will nach zehn Jahren am Netz aus beruflichen und privaten Gründen kürzertreten und nicht mehr in der 3. Liga auflaufen. Gleiches gilt für Leistungsträger Tobias Merkel, der als Polizist im Schichtdienst arbeitet. Jonas Weber zieht es zum Studieren nach Baden-Württemberg, Charel Hoffmann (krankheits- und studienbedingt), Andrzej Belinski (studien- und verletzungsbedingt) sowie Julian Zewe (berufsbedingt in die zweite Mannschaft) hören ebenfalls auf.

Den Abgängen stehen acht Neuzugänge gegenüber – darunter zwei alte Bekannte für den Außenangriff: Der schlagkräftige Markus „Max“ Jungmann schmettert nach zwei Jahren beim Zweitligisten TG Rüsselsheim II künftig wieder für Bliesen. Der luxemburgische Nationalspieler Steve Weber kehrt nach einem Jahr bei seinem Heimatverein Volley Bartreng ins Saarland zurück. Bedient werden soll das Rückkehrer-Duo von Philipp Siegmund. Der 26-jährige Zuspieler kommt vom Ligakonkurrenten USC Konstanz und arbeitet seit Anfang des Jahres bei der Technischen Universität Kaiserslautern.

Neben Weber hat der saarländische Drittligist noch einen luxemburgischen Nationalspieler verpflichtet: Der 22-Jährige Maurice Van Landeghem (Escher Volleyball-Club) stößt zum Hefter-Team dazu. Mit Angreifer Oliver Spriess (24, TV Limbach), Tim Konrad (22, Mittelblock) und Roman Fraer (27, Diagonal beide TV Walpershofen) gibt Hefter drei Oberligaspielern die Chance, sich weiterzuentwickeln. Außerdem rückt Libero Johannes Klotz aus der eigenen Reserve auf. Es gibt also genug zu tun für Michael Hefter.

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