Fußball-Regionalliga Südwest Minks Rauswurf war keine Überraschung mehr

Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg bestätigt angespanntes Verhältnis zwischen der Mannschaft und dem entlassenen Trainer.

Matthias Mink ist seit Mittwoch nicht mehr Cheftrainer des Regionalligisten FC Homburg.

Matthias Mink ist seit Mittwoch nicht mehr Cheftrainer des Regionalligisten FC Homburg.

Foto: Andreas Schlichter

Es war eine absehbare Entwicklung beim FC Homburg, die am Mittwoch in der Entlassung von Cheftrainer Matthias Mink gipfelte. Fast vier Monate ist es mittlerweile her, dass der Fußball-Regionalligist mit dem 6:1 gegen den VfR Aalen den höchsten Saisonsieg feierte und den Homburger Anhang von einem möglichen Aufstieg in die 3. Liga träumen ließ. „So müssen wir weiterarbeiten. Dann können wir hier eine positive Zukunft gestalten“, lautete damals Minks optimistische Prognose. Doch es sollte ganz anders für den Tabellenvierten und seinen Trainer kommen.

Von dem glänzenden Triumph gegen Aalen blieb nach den folgenden acht Unentschieden, dem 1:0-Zittersieg zuhause gegen eine dezimierte TSG Balingen und drei Niederlagen nichts mehr übrig. Der FCH ist auf Platz zehn abgestürzt. Die  1:3-Pleite gegen den SC Freiburg II am Mittwoch im heimischen Waldstadion veranlasste die Vereinsführung um den ersten Vorsitzenden Eric Gouverneur, der erst im November 2020 Herbert Eder beerbt hatte, sich von Mink zu trennen.

„Wir haben die vergangenen Wochen analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, Matthias Mink freizustellen. Leider stellt sich die sportliche Situation – unabhängig vom Ergebnis der Partie gegen den SC Freiburg II – nicht so dar, wie wir uns das alle zu Beginn der Saison gewünscht haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir auf der Trainer-Position einen Wechsel vornehmen müssen, um die unzufriedenstellende sportliche Entwicklung zu stoppen“, lautete die Pressemeldung, mit der der Verein den Abschied Minks nur zwei Stunden nach Ende der Partie gegen Freiburg II veröffentlichte.

Mink selbst gab sich nach dem Spiel noch zuversichtlich, „dass wir die Trendwende schaffen können“. Er spüre den „Rückhalt der Vereinsführung“, hatte der 53-Jährige gesagt. Dass Mink zuvor im obligatorischen Spielerkreis seinem Ärger in selten gehörter Lautstärke und mit finsterer Miene Luft gemacht hatte, lässt aber auch vermuten, dass er ahnte, dass ihm ein eisiger Wind entgegen wehen würde.

„Was heißt überraschend?“, lautete Minks rhetorische Gegenfrage auf die Frage, ob er vom Zeitpunkt der Entscheidung überrascht gewesen sei. Dass es angesichts der ausbleibenden Erfolgserlebnisse früher oder später so kommen würde, war ihm klar. „Im Fußball zählen Ergebnisse, und die haben wir nicht geliefert. Wir haben einfach zu wenig Punkte geholt“, sagte Mink.

Bereits zuvor umhergehende Gerüchte, dass es mit dem Klima zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr zum Besten bestellt gewesen sei, bestätigt Gouverneur. „Wir haben gesehen, dass die Kommunikation zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr gestimmt hat, deshalb mussten wir die Notbremse ziehen“, sagte der Vorsitzende. Insbesondere war von Beschwerden zu hören, dass Minks Personalentscheidungen für die Mannschaft nicht nachvollziehbar waren.

Nachfolger Minks, der im Juli 2020 als Nachfolger von Jürgen Luginger mit einem Vertrag bis 2022 verpflichtet worden war, wird zunächst kommissarisch der bisherige Co-Trainer Joti Stamatopoulos, dem Ex-Profi und U23-Assistent Sven Sökler zur Seite stehen wird. Mit einem Heimsieg gegen Schott Mainz könnte Stamatopoulos, der über eine Fußballlehrer-Lizenz verfügt, zumindest mal Werbung in eigener Sache machen.

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