Heimniederlage macht Bohrmann bitterböse

Saarlouis · „Jeder hat sein Ding gemacht.“ Trainer Jörg Bohrmann war nach dem 25:32 seiner HG Saarlouis gegen Emsdetten bedient. Nach der Heimniederlage holte er zum verbalen Rundumschlag aus.

 Mehr als unzufrieden: HGS-Trainer Jörg Bohrmann (r.) machte sich nach der Heimniederlage gegen Emsdetten verbal Luft.

Mehr als unzufrieden: HGS-Trainer Jörg Bohrmann (r.) machte sich nach der Heimniederlage gegen Emsdetten verbal Luft.

Foto: ruppenthal

Jörg Bohrmann war am Samstagabend stinksauer. Der Trainer des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis ärgerte sich über das Auftreten seiner Mannschaft, die vor 1300 Zuschauern in der Stadtgartenhalle mit 25:32 (15:16) dem TV Emsdetten unterlag. "So kannst du in der Bundesliga nicht bestehen. Ich bin schwer enttäuscht von uns allen", wetterte Bohrmann und meinte: "Diese Woche müssen wir mal Tacheles reden. Nur mit Freude und Spaß Handball zu spielen, reicht in der Bundesliga nicht. Ich erwarte, dass wir disziplinierter sind. Wir waren in den letzten drei Jahren nicht ohne Grund Tabellen-17."

Zusammen mit Philipp Kessler, der seit seiner Schulterverletzung als Co-Trainer fungiert, hat Bohrmann im Laufe der Woche viel mit den Spielern geredet. "Ich habe das Gefühl, dass der eine oder andere überhaupt nicht zugehört hat", fand der Trainer. Von seinem Rundumschlag nahm er nur einen aus: "Jerome Müller war die ganze Woche krank und nicht richtig fit. Aber im rechten Rückraum fehlt uns einfach die Alternative."

Gefordert war hier Yann Polydore, der für Müller halbrechts anfing. Nach nur 13 Minuten und einem wieder einmal schwachen Auftritt nahm Bohrmann den Franzosen vom Feld: "Er ist keine 20 Jahre mehr. Er ist Profi, und da erwarte ich viel mehr", kritisiert Bohrmann: "Er muss es zeigen, dass ich ihn zu Unrecht draußen lasse. Das sehe ich zurzeit nicht. Also muss man sich fragen, ob der Spieler alles für die Mannschaft, die Fans und den Verein gibt."

Die Partie begann auf schwachem Zweitliga-Niveau ausgeglichen und ohne den zuletzt starken erkälteten HG-Torwart Darius Jonczyk. Für ihn rückte Zweitmannschafts-Schlussmann Rouven Latz auf die Bank. Nach ihrer 3:2-Führung liefen die Hausherren permanent einem Rückstand hinterher, der bis zur 23. Minute auf 9:13 anwuchs. Viel zu zurückhaltend und inkonsequent in Abwehr und Angriff war die HG bis hierhin. Über den Kampf gelang Saarlouis bis zur Pause der 15:16-Anschluss.

Nach Wiederbeginn erkämpfte sich die HG in der 37. Minute sogar eine Führung (19:18). "Ich hatte aber nie das Gefühl, dass es heute gut geht", gibt Bohrmann zu und erklärt: "Wir waren in der Abwehr einfach zu löchrig. Jeder hat sein eigenes Ding gemacht, und wir haben zu viele Fehler gemacht. Nur kämpfen reicht eben nicht. Man muss sich auch an die taktischen Vorgaben halten."

Weil sein Team dies nicht beherzigte, zog Emsdetten danach auf 26:21 (50.) davon und siegte letztlich auch in der Höhe verdient mit 32:25. Ein bisschen freuen konnte sich nur Julian Kreis. Der A-Jugendliche wurde bei seiner Heimpremiere in der Schlussphase eingesetzt. Für den 17-Jährigen, der am Kreis eingesetzt wurde, war das am offiziellen "Tag des schlechten Wortspiels" eine runde Sache.

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