Frierender Torwart und viele Härtefälle

Elversberg · Die Abwehr des Regionalliga-Tabellenführers SV Elversberg ist weiter so gut wie nicht zu bezwingen. Da kann es auch einmal passieren, dass ein beschäftigungsloser Torwart nicht gegnerische Schüsse, sondern die eisige Kälte als größtes Problem hat.

 Mit diesem Kopfball erzielte Aaron Berzel das 2:0 für die SVE gegen Trier. „Wir haben 90 Minuten lang dominiert“, sagte Berzel.

Mit diesem Kopfball erzielte Aaron Berzel das 2:0 für die SVE gegen Trier. „Wir haben 90 Minuten lang dominiert“, sagte Berzel.

Foto: wieck

Es war nicht der Abend des Daniel Batz am Freitag im Stadion an der Kaiserlinde. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt musste sich der Torhüter des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg etwa 70 Minuten lang mit sich selber beschäftigen und sehen, dass er nicht auskühlt.

"Wenn du nichts zu tun hast, ist es einfach nur eiskalt. Ich habe bereits ein ganzes Programm an Übungen entwickelt, das ich absolviere, um warm zu kriegen", sagte Daniel Batz. Er war beim 2:0-Sieg der SV Elversberg gegen Eintracht Trier nur 20 Minuten lang hie und da beschäftigt worden. Trier schlug ein paar Flanken in den Strafraum, und zu Beginn der zweiten Halbzeit musste Batz bei zwei Fernschüssen eingreifen - mehr hatte der 25-Jährige nicht zu tun.

Zwölf Mal hat die SVE in dieser Saison bereits zu null gespielt und führt die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung auf den 1. FC Saarbrücken an. "Trotzdem müssten wir mindestens vier Punkte mehr haben. Wir haben zu oft sichere Punkte wieder aus der Hand gegeben", fand Batz aber auch kritische Worte.

Vor 1571 Zuschauern wirbelte SVE-Trainer Michael Wiesinger sein Team ganz schön durcheinander. Die zuletzt starken Markus Obernosterer, Matthias Cuntz und Moritz Göttel mussten auf der Bank Platz nehmen. Milan Ivana war nicht einmal im Kader. "Wenn unser Kader komplett ist, wird es jede Woche viele Härtefälle geben. Ich muss dann entscheiden, wer spielt und wer nicht. Das ist nicht einfach, ist mir aber lieber, als nur einen Kader von 14 Mann zu haben", erklärt Wiesinger. Aaron Berzel rutschte auf der rechten Seite in der Vierer-Abwehrkette neu ins Team und rief sofort seine Bestform ab.

In der 33. Minute setzte Berzel mit einem Traumpass Lukas Kohler in Szene. Kohler legte im Strafraum quer auf Kapllani, und der Albaner traf mit seinem neunten Saisontor zur 1:0-Führung. Beim 2:0 (74.) war Berzel selber zur Stelle. Nach einem Freistoß von Leandro Grech köpfte der 24-Jährige den 2:0-Endstand. "Wir haben das Spiel über 90 Minuten dominiert und verdient gewonnen. Jetzt wollen wir die letzten vier Spiele vor der Winterpause auch noch erfolgreich bestreiten", sagte Berzel.

Eintracht Trier konnte der SVE nie wirklich gefährlich werden und handelte sich in der 70. Minute auch noch einen Platzverweis ein. Der ehemalige Elversberger Michael Blum sah nach einer Tätlichkeit an SVE-Stürmer Julius Perstaller die Rote Karte. Am kommenden Samstag, 14 Uhr, ist die SVE zu Gast bei den Stuttgarter Kickers .

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