Große Skepsis an Fifa-Reform: Hoffen auf Kissinger

Berlin. Die erhoffte Aufbruchstimmung bleibt aus, die massive Skepsis hält an, und die nächste Welle des angekündigten "Fußball-Tsunami" baut sich bereits auf. Auch vier Tage nach der Wiederwahl von Fifa-Präsident Joseph Blatter hagelte es Kritik von allen Seiten am skandalumtosten Weltverband (Fifa)

Berlin. Die erhoffte Aufbruchstimmung bleibt aus, die massive Skepsis hält an, und die nächste Welle des angekündigten "Fußball-Tsunami" baut sich bereits auf. Auch vier Tage nach der Wiederwahl von Fifa-Präsident Joseph Blatter hagelte es Kritik von allen Seiten am skandalumtosten Weltverband (Fifa). Der Reformwille des 75 Jahre alten Schweizers wird angezweifelt, der Ruf nach externen Untersuchungen immer lauter. Fifa-Vize Jack Warner, wegen Bestechungsvorwürfen vorläufig suspendiert, hat neue Enthüllungen angekündigt, mit denen er Blatter belasten will.Wenigstens Henry Kissinger (Foto: dpa) sprang dem Möchtegern-Umkrempler aus dem Wallis gestern zur Seite und erklärte seine Bereitschaft, die Projekte des Fifa-Chefs zu unterstützen. "Wenn es hilft, tue ich das gern, aber ich müsste die anderen Mitwirkenden und die Orientierungspunkte kennen, bevor ich endgültig zusage", sagte der 88 Jahre alte Diplomat. Der ehemalige US-Außenminister, Friedens-Nobelpreisträger und Fußball-Fan soll als prominentestes Mitglied der Blatter'schen "Lösungskommission" die Aufklärung der Fifa-Vergangenheit und Gegenwart vorantreiben. "Generell denke ich, dass die Fifa so transparent und demokratisch wie nötig geführt werden sollte, um öffentliche Unterstützung zu gewinnen", sagte Kissinger, der nach dem Bestechungsskandal im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Vergabe der Winterspiele an Salt Lake City an strukturellen Änderungen im IOC mitgewirkt hatte. Immerhin 36 externe Berater hatten die IOC-Krisenbewältigung in die Wege geleitet - auch das spätere IOC-Mitglied Blatter war damals an den Aufräumarbeiten beteiligt. dpa

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