Ein Sieg für die Geschichtsbücher

Düsseldorf. Tischtennis-Star Timo Boll (Foto: dpa) bricht mit seinem Verein alle Rekorde. Borussia Düsseldorf machte gestern durch ein 3:2 im Final-Rückspiel gegen TTF Ochsenhausen nicht nur den 24. Meister-Titel perfekt. Dem Bundesligisten gelang es auch als erstem deutschen Verein, das Triple aus dem Vorjahr mit dem Gewinn von Pokal, Champions League und Meisterschaft zu verteidigen

Düsseldorf. Tischtennis-Star Timo Boll (Foto: dpa) bricht mit seinem Verein alle Rekorde. Borussia Düsseldorf machte gestern durch ein 3:2 im Final-Rückspiel gegen TTF Ochsenhausen nicht nur den 24. Meister-Titel perfekt. Dem Bundesligisten gelang es auch als erstem deutschen Verein, das Triple aus dem Vorjahr mit dem Gewinn von Pokal, Champions League und Meisterschaft zu verteidigen. Zuvor hatte nur der TTC Zugbrücke Grenzau in der Saison 1986/1987 das Triple geholt, als die Königsklasse noch Europapokal der Landesmeister hieß.Nach dem 57. Titel der Clubgeschichte jagt der Rekordmeister und -Pokalsieger aus Düsseldorf noch eine weitere Bestmarke: La Villette Charleroi aus Belgien hat die Champions League sechs Mal und damit zwei Mal öfter als Düsseldorf gewonnen. Wenn Boll seinen bis Sommer 2012 laufenden Vertrag verlängert, dürfte auch dieser Rekord bald fallen.

"Ich habe wirklich nicht gut gespielt und bin so froh, dass ,Patti' uns gerettet hat", bedankte sich Boll bei seinem Mannschaftskollegen Patrick Baum, der nach Niederlagen von Boll und Christian Süß gegen die Portugiesen Tiago Apolonia und Marcos Freitas durch ein 3:2 gegen den Japaner Seiya Kishikawa die Wende einleitete. Nach Bolls Sieg gegen Apolonia war die Titelverteidigung in einer hochdramatischen Partie perfekt. "Das ist etwas Einmaliges, auf das wir sehr stolz sein können", sagte Manager Andreas Preuß, der trotz des 3:1-Hinspiel-Sieges vor Ochsenhausen gewarnt hatte. "Ochsenhausen hätte es auch verdient gehabt, Meister zu werden", sagte Boll, der die erfolgreichste Saison seiner Karriere krönen konnte. Vor drei Wochen hatte er Weltmeisterschafts-Bronze geholt.

"Am Ende ist es immer das gleiche", haderte Ochsenhausens Präsident Rainer Ihle, der im Finale zum dritten Mal in Folge an Düsseldorf scheiterte. "Wir spielen sehr gut, aber letztlich heißt der Meister immer Düsseldorf."

Weil ihm in Europa normalerweise niemand das Wasser reichen kann, wird Boll nun einen großen Teil der deutschen Sommerpause in der chinesischen Super-Liga spielen, wo in diesem Jahr neun der zehn besten Spieler der Welt aufschlagen. Die Bronzemedaille bei der WM hat dem seit Jahren stärksten Nicht-Chinesen Geschmack auf mehr gemacht. Bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in London dürfen im Einzel nur zwei Asse aus dem Reich der Mitte starten - die große Chance für Boll: "In London will ich nachlegen." dpa

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