Geldsuchen ist beliebteste Disziplin

Gelsenkirchen. Bei seiner Mission, als Wunderknabe in die Annalen des FC Schalke einzugehen, ist Felix Magath einen Schritt vorangekommen. Die Frankfurter Eintracht war zum Ligaspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) in Gelsenkirchen noch gar nicht angereist, da hatte der Trainer-Manager bereits drei Punkte geholt. Allerdings nur bei der Flensburger Verkehrssünderkartei

Gelsenkirchen. Bei seiner Mission, als Wunderknabe in die Annalen des FC Schalke einzugehen, ist Felix Magath einen Schritt vorangekommen. Die Frankfurter Eintracht war zum Ligaspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) in Gelsenkirchen noch gar nicht angereist, da hatte der Trainer-Manager bereits drei Punkte geholt. Allerdings nur bei der Flensburger Verkehrssünderkartei. Statt der erlaubten 100 war Magath im Landkreis Uelzen mit 143 Stundenkilometer unterwegs - macht neben drei Punkten einen Monat Führerscheinentzug und 320 Euro Bußgeld.Über die jüngste finanzielle Situation der Königsblauen berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD), dass Peter Peters, nach der Entmachtung von Schalke-Präsident Josef Schnusenberg in diesem August zum Finanzvorstand aufgestiegen, in Stephen Schechter einen mächtigen Kritiker gefunden habe. An den Londoner Investor hat Schalke 2003 Zuschauereinnahmen bis ins Jahr 2025 für 85 Millionen Euro verpfändet. Nun sind laut FTD zwischenzeitlich drei von vier Schalker Sicherheitskonten ohne Guthaben gewesen. Allein das Konto, über den die Schechter-Anleihe bedient wird, sei noch gefüllt gewesen. Eine Neuigkeit, auf die Magath an diesem Donnerstag mit der gewohnten Süffisanz reagierte. "Ich muss mich für meine Verspätung entschuldigen", eröffnete der 56-Jährige die Pressekonferenz und erklärte mit Leidensmiene: "Ich habe Geld gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Deshalb mache ich mir große Sorgen." Richtig Sorgen muss sich aber wohl Peters machen. Der Mann, der nach Schnusenbergs Degradierung neben Magath faktisch das einzig verbliebene Mitglied im Vorstand ist, steht auf der Kippe. Denn Schechter ist ein einflussreicher Gegenspieler. Das räumt Magath ein, der zwar beteuert, der Club lasse sich "nicht von Außen steuern". Der Trainer Felix Magath weiter: "Wir haben nebenher immer noch unseren Spielbetrieb", erklärt Magath und ächzt erneut: "Ich bin ja hier nicht für alles zuständig."Gut Ding will beim stets überemotional geführten FC Schalke in der heiklen Situation eben Weile haben. Anderseits aber drängt die Zeit: Denn Geldsuchen ist aktuell die beliebteste Disziplin bei Königsblau - gleichauf mit dem Geldsparen. Die Fachzeitschrift "RevierSport" berichtete am Donnerstag von acht zum Teil langjährigen Klub-Mitarbeitern, denen in dieser Woche gekündigt wurde. Vor einigen Wochen mussten bereits zwei Mitarbeiter aus dem Schalke-Museum ihren Arbeitsplatz räumen.Vermutungen, der FC Schalke 04 stünde kurz vor dem Bankrott, tat Magath gestern jedenfalls als "dummes Zeug" ab. Die finanzielle Situation sei "kontrolliert" - und auch sonst "alles im Fluss".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort