Fußball-Saarlandliga Vella will nicht nur der Abräumer sein

Dillingen · Francesco Schifino, Trainer des VfB Dillingen, nennt ihn gerne den „kleinen Gattuso“. Doch über den Vergleich mit dem Welt- meister von 2006 ist Luca Vella nur bedingt glücklich. Interessant: Neben der Meisterschaft peilt Vella den Doktor-Titel an.

 Luca Vella (hier rechts noch im Trikot des FV Schwalbach) klärt hier in einem Pokalspiel gegen Homburgs Christian Telsch. Auch beim VfB Dillingen glänzt der 24-Jährige als kampfstarker Abräumer vor der Abwehr.

Luca Vella (hier rechts noch im Trikot des FV Schwalbach) klärt hier in einem Pokalspiel gegen Homburgs Christian Telsch. Auch beim VfB Dillingen glänzt der 24-Jährige als kampfstarker Abräumer vor der Abwehr.

Foto: Markus Hagen

Luca Vella von Fußball-Saarlandligist VfB Dillingen kann es kaum erwarten, dass an diesem Samstag um 16.30 Uhr das Duell seiner Mannschaft gegen den FV Schwalbach angepfiffen wird.

Denn für den 24-jährigen Rodener ist es ein Duell gegen seine alten Kameraden: In den beiden vergangenen Spielzeiten schnürte Vella noch für den kommenden Gegner die Schuhe, ehe er im Sommer an die Dillinger Papiermühle wechselte. „Natürlich ist dieses Spiel etwas Besonderes“, gibt Vella zu.

Bei seinem neuen Club halten die sportlich Verantwortlichen viel von ihrem Neuzugang. „Ich sage aufgrund der Spielweise von Luca immer, dass er unser kleiner Gattuso ist“, erklärt VfB-Trainer Francesco Schifino lachend.

Der ehemalige italienische Nationalspieler Gennaro Gattuso war vor allem als kompromissloser Abräumer im defensiven Mittelfeld bekannt. Auf der Position fühlt sich auch Vella am wohlsten. Den Vergleich mit dem italienischen Weltmeister von 2006 will der Dillinger Neuzugang aber nur bedingt gelten lassen. „Ich komme schon über die Zweikämpfe und den Einsatz. Das ist mein Spiel“, sagt der 24-Jährige. Aber ganz auf die Eigenschaften eines „Abräumers“ will sich Vella nicht reduzieren lassen. „Mir fehlt es auch am Spielerischen nicht“, sagt der Rodener mit italienischen Wurzeln.

In der Heimat seines Vaters Giuseppe gönnte sich Vella im August einen Urlaub, weshalb er beim VfB bislang erst in drei von sechs Begegnungen auf dem Feld stand. Die Auszeit hatte sich der Mittelfeldspieler aber auch verdient: Denn Vella hat gerade sein Studium der Human- und Molekularbiologie an der Universität des Saarlandes beendet.

Seine Master-Arbeit beschäftige sich mit dem Thema Virologie. „Es ging darum zu verstehen, wie Viren Krebs erzeugen“, berichtet Vella. Sein Ausbildungsweg ist damit aber noch nicht zu Ende. „Im Oktober beginne ich mit der Promotion“, verrät der 24-Jährige. Das wird vermutlich vier Jahre dauern. Danach würde Dr. Vella gerne in der Forschung arbeiten.

Wenig Forschung muss Vella betreiben, wenn man ihn fragt, warum er sich vor der Runde zu einem Wechsel von Schwalbach nach Dillingen entschieden hat. „Ich hatte mit dem FV viele Höhen und Tiefen. Wir haben zwei Mal gegen den Abstieg gekämpft, es aber zwei Mal geschafft, die Klasse zu halten“, erklärt der Rodener. „Zwei Jahre Abstiegskampf zehren aber auch an den Nerven. Ich habe eine neue Truppe gebraucht, die spielerisch stärker ist. Auch, um wieder selbst mehr Selbstvertrauen zu haben“, analysiert der Mittelfeldspieler.

Seine ersten Eindrücke vom neuen Club sind mehr als positiv. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Vella. „Wir haben eine gute Truppe mit richtig viel Qualität.“ Diese Einschätzung scheint auch der Blick auf die Tabelle zu beweisen: Mit 13 Punkten aus sechs Partien ist der VfB dort vor dem Kreis-Duell Zweiter. Für Schwalbach sieht es dagegen nach zuletzt drei Niederlagen in Serie wieder nach Abstiegskampf aus. Mit vier Punkten aus fünf Partien sind die Grün-Weißen aktuell Drittletzter.

Mit Stürmer Samed Karatas wechselte vor der Saison übrigens noch ein weiterer Spieler vom FV Schwalbach zum VfB Dillingen. Der 24-Jährige wird das Duell gegen seine alten Kameraden an diesem Samstag allerdings verpassen. Karatas hat sich bereits zum zweiten Mal in dieser Runde einen Muskelfaserriss zugezogen.

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