Gefürchteter Torjäger Ein Torjäger, der auch den Geschmack trifft

Dörrenbach · Mehr als 250 Tore hat Florian Gasse in den vergangenen acht Jahren für Fußball-Kreisligist SF Dörrenbach erzielt. Aktuell ist der 29-Jährige mit 27 Saisontreffern der beste Torschütze im Kreis St. Wendel. Doch er kann auch am Herd glänzen.

 Florian Gasse (vorne) im Duell mit Fürths Kevin Bickelmann. Seit Jahren gehört er zu den treffsichersten Stürmern im Kreis St. Wendel.  Fotog: FNS Steven Mohr

Florian Gasse (vorne) im Duell mit Fürths Kevin Bickelmann. Seit Jahren gehört er zu den treffsichersten Stürmern im Kreis St. Wendel. Fotog: FNS Steven Mohr

Foto: FNS Steven Mohr

Am 1. März dieses Jahres war es soweit: Der 4:2-Auswärtssieg der Fußballer der SF Dörrenbach in der Kreisliga A Blies beim 1. FC Lautenbach II war für SF-Torjäger Florian Gasse eine ganz besondere Partie. Und das noch nicht einmal, weil der 29-Jährige mit einem Dreierpack einen Löwenanteil am Sieg seiner Mannschaft hatte – sondern, weil Gasse etwas Historisches gelang.

„Unser Vereinsstatistiker Gerhard Weiler hat mir danach mitgeteilt, dass ich in diesem Spiel mein 250. Tor für Dörrenbach geschossen habe“, berichtet der Angreifer. „Ich weiß zwar nicht ganz genau, ob es so ist, aber damit dürfte ich der Rekordtorschütze der Sportfreunde sein“, ergänzt Gasse, der aus Alsweiler stammt und mittlerweile mit seiner Frau Franziska in der Nähe von Kusel lebt.

Auch dank der drei Treffer aus der Partie gegen Lautenbach II hat der 29-Jährige in der aktuellen Spielzeit die meisten Treffer aller Fußballer im Landkreis St. Wendel erzielt. „Das wusste ich noch gar nicht“, erklärt der Torjäger darauf angesprochen. „Gerade in der aktuellen Zeit, wo es ja fast nur schlechte Nachrichten gibt, ist das eine schöne Nachricht für mich.“

In der Wertung der erfolgreichsten Schützen aus dem Landkreis hat Gasse mit 27 Treffern klar die Nase vorn. Auf Platz zwei in dieser Wertung liegt Lukas Finkler (Spvgg. Sötern) mit 22 Treffern. Lukas Biehl (SG Oberkirchen-Grügelborn), Michael Müller (SF Winterbach), Julian Linnenbach (TSV Sotzweiler-Bergweiler) und Leon Diehl (TuS Nohfelden) teilen sich mit jeweils 21 Saisontreffern Rang drei.

Da Gasse auch in den vergangenen Spielzeiten immer sehr regelmäßig unter den Torschützen war (unter anderem gelangen ihm vor zwei Jahren 37 Treffer, in der Saison 2014/15 sogar 40), bekommt der Angreifer regelmäßig Angebote von anderen, teilweise auch höherklassigen Clubs.

Mit denen beschäftigte sich der Torjäger aber kaum. „Ich habe Dörrenbach immer die Treue gehalten, weil es hier eine tolle Kameradschaft gibt. Dass viele meiner Kameraden hier spielen, war auch der Grund, warum ich 2012 von meinem Heimatverein SC Alsweiler hierher gewechselt bin.“ Ein Lob gibt es von Dörrenbachs Torjäger aber auch für den Vorstand der SF. „Die Vereinsführung versucht immer, die Wünsche der Mannschaft zu erfüllen.“

Dass der 29-Jährige trotz der Angebote bei den SF bleibt, ist umso beachtenswerter, wenn man bedenkt, dass der Verein aus dem Ostertal seine Heimspiele noch auf einem bei Fußballern eher unbeliebten Braschenplatz austrägt. „Da wir fast der einzige Verein in unserer Liga mit einem Hartplatz sind, ist das aber eigentlich sogar ein Vorteil für uns“, findet Gasse. „Denn auf ihm schlagen wir uns auch gegen starke Teams gut.“ Dörrenbach ist aktuell Tabellen-Fünfter. „Das ist das, was zu erwarten war“, sagt Gasse. „Um ganz oben mitzuspielen, dafür ist unser Kader einfach nicht groß genug.“

Überzeugen kann Gasse jedoch nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch am Herd. Denn vor einigen Jahren haben die SF eine besondere Aktion – die auch ein Beweis für die gute Kameradschaft im Verein ist – ins Leben gerufen:„Freitags nach dem Training kocht regelmäßig einer der Mitspieler für die Mannschaft, die das dann bewertet“, berichtet Gasse. „Nach jeder Halbserie wird dann ein Sieger gekürt.“

In Dörrenbach wird also quasi regelmäßig „Das perfekte Kreisliga-Dinner“ veranstaltet. „Den Wettbewerb habe ich auch schon einmal gewonnen“, verrät Gasse stolz. Ob Gasses „griechischer Abend“ jedoch wegen des Tsatsikis so gut bei den Mitspielern ankam, oder doch eher wegen der dazu servierten alkoholischen Getränke, ist allerdings nicht mehr genau überliefert. Den „Koch-Titel“ noch einmal zu holen, wird für den Torjäger allerdings alles andere als einfach. „In dem Bereich hat sich das Team richtig gesteigert“, berichtet Gasse.

Über die regelmäßigen Kochabende freuen sich auch die beiden Spielertrainer des Clubs, Hans-Joachim Löber und Aaron Agsten, die beide ihre Verträge für die kommende Saison verlängert haben. Und das nicht nur aus kulinarischen Gründen. Denn wenn nach der Übungseinheit ein Essen auf den Tisch kommt, sinkt die Anzahl der Absagen fürs Training rapide. „Ja, man kann schon sagen, dass dann mehr Leute da sind“, hat auch Gasse erkannt.

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