Fußball Der gefährlichste Torjäger im ganzen Kreis

Düppenweiler · Daniel Schmidt, der Spielertrainer des FC Düppenweiler, ist ein Mann mit eingebauter Torgarantie.

  Daniel Schmidt, der Spielertrainer des FC Düppenweiler, führt mit seinem Team die Tabelle der Kreisliga A Untere Saar an – und er selbst die Torjägerliste.     Foto: Schmidt

Daniel Schmidt, der Spielertrainer des FC Düppenweiler, führt mit seinem Team die Tabelle der Kreisliga A Untere Saar an – und er selbst die Torjägerliste. Foto: Schmidt

Foto: Schmidt

Egal, wo Daniel (32) Schmidt, derzeit Spielertrainer des FC Düppenweiler in der Fußball-Kreisliga A Untere Saar, unterwegs war, Tore hat er immer geschossen. Er hat das berühmte Näschen, das man als Torjäger einfach haben muss.

Als Fußballer hat Schmidt schon einige Vereine gesehen. „Ich war nicht der Typ, der schnell sesshaft wurde. Ich hatte tolle Vereine, überall gute Kumpels, doch manchmal war auch ich schuld, dass es nicht immer ganz rund lief“, ist der Vollblut-Stürmer ehrlich.

Begonnen hat seine Laufbahn in der Jugend des FV Lebach, ehe er nach Weiskirchen wechselte. „Mein Vater hat dort sein Haus gebaut, deshalb hab ich dann dort gespielt.“ Von Weiskirchen ging es zum SV Hasborn und dann weiter zu Borussia Neunkirchen. Schon damals wusste der junge Mann, dass das mit dem Tore-Schießen seine fußballerische Berufung war. „Ich habe immer vorne drin gespielt und auch überall meine Tore gemacht“, erinnert sich Schmidt, der mittlerweile zweifacher Familienvater ist und in der Finanzberatungs-Agentur seines Vaters arbeitet.

Bereits mit 17 Jahren rückte Schmidt in den Aktiven-Kader auf. Sein erstes Spiel machte er für den SV Hasborn in der Oberliga. „Das war gegen Neunkirchen. Ich wurde wegen Verletzungs-Problemen in den Kader berufen und dann nach neun Minuten tatsächlich eingewechselt. Nach 86 Minuten ging ich dann auf dem Zahnfleisch vom Platz, so fertig war ich. Aber es war einfach toll. Ach übrigens, das Spiel endete torlos“, erinnert sich Schmidt an den ersten Auftritt im Hasborner Waldstadion und ein für ihn seltenes Ergebnis.

Von ganz oben wechselte Schmidt dann nach ziemlich unten – in die A-Klasse zum SV Morscholz. „Meine damalige Freundin war von dort, also hab ich dort dann auch gespielt.“ Sehr erfolgreich, denn ihm gelangen in der Saison 47 Tore – und er stieg mit der Mannschaft auf. „Das war eine coole Zeit in Morscholz. Die Saarbrücker Zeitung schrieb damals: ,Der Bomber aus dem Hochwald’. Mann, da war ich sowas von stolz“, lacht Schmidt. Kein Wunder: Schon früh hatte er Gerd Müller als sein Idol angegeben.

Dabei waren 47 Tore in einer Saison bei weitem nicht der persönliche Rekord von Schmidt. Die meisten Tore in einer Saison erzielte er für Kreisligist SF Eiweiler. Da schenkte er den Torhütern 67 (!) mal ein.

Doch er traf nicht nur in den unteren Ligen. Auch die SG Noswendel/Wadern, sportlich damals in der Verbandsliga (der heutigen Saarlandliga) beheimatet, sicherte sich die Dienste von Schmidt – und auch den Erfolg. In den Jahren bei der SG war der Stürmer immer mit oben in der Torjäger-Liste zu finden. Dann kam das, was jeder Sportler fürchtet. Eine schwere Verletzung bremste den jungen Angreifer allerdings aus. „Das Sprunggelenk war kaputt, das Wadenbein auch. Dazu hatte ich das Syndesmose-Band gerissen. Ein mittlerer Totalschaden im rechten Fuß“, erzählt Schmidt, dem man anmerkt, dass er diese Zeit gerne aus seiner Vita streichen würde. „Doch es war Realität, fast ein Jahr hat es gedauert, bis ich wieder voll belastbar war.“

Und wie sollte es nach der Genesung anders sein: ein Vereins-Wechsel stand an. Saarlandligist FV Siersburg war das nächste Ziel. Denn eines hatte er während seiner Verletzungs-Pause nicht verloren: seine Treffsicherheit. In 17 Spielen in der höchsten Saar-Liga schoss er neun Tore. Doch so richtig glücklich wurde in der Burggemeinde nicht – und so ging die Reise weiter. Zum SV Menningen, wo sein Bruder Sascha Spielertrainer war, der SG Saubach, dem Türkischen SC Neunkirchen und erneut über Siersburg zum SV Mettlach. Doch auch dort passte es nicht so richtig. Da kam das Angebot des FC Düppenweiler, das Amt als Spielertrainer zu übernehmen, gerade recht. „Ich hatte Düppenweiler schon immer auf dem Schirm, denn das ist ein gut geführter Verein und ich dachte mir damals: Ich probiere das.“

 Auch beim Beachsoocer weiß Daniel Schmidt (grünes Trikot) zu glänzen. Hier schaffte er es bis zum Kapitän der Nationalmannschaft.

Auch beim Beachsoocer weiß Daniel Schmidt (grünes Trikot) zu glänzen. Hier schaffte er es bis zum Kapitän der Nationalmannschaft.

Foto: Presse- und Bilderdienst Rolf Ru

Und tatsächlich scheint es für den mittlerweile 32-Jährigen gut zu passen. „Schreib, ich bin 29 +3. Sonst fühle ich mich so alt“, lacht Schmidt. Im zweiten Jahr seiner Trainer-Tätigkeit ist sein Team derzeit ungeschlagener Tabellenführer. Und beim Blick auf die Torjägerliste der Liga steht Schmidt auch vorne: 16 Spiele, 32 Tore. Im ganzen Kreis hat niemand öfter getroffen. Halt so wie (fast) immer. Vermutlich wird er nächste Saison übrigens erneut in einem neuen Umfeld auf Torejagd gehen. Nein, nicht weil er den Verein wechselt. Schmidt hat seinen Vertrag verlängert, aber vermutlich wird er mit Düppenweiler dann in der Bezirksliga Merzig-Wadern auf Torejagd gehen. Die ersten Torhüter dort sollen schon schlecht schlafen.

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