Nach dem dritten Etappensieg des Tour-Dominators Christopher Froome nimmt der zweite Gesamtsieg eines Briten immer konkretere Formen an. Von den Champs Elysées trennen den Träger des Gelben Trikots nur noch vier Etappen. Froome baute seinen Vorsprung im Gesamtklassement beim Einzelzeitfahren gestern auf den 32 Kilometern zwischen Embrun und Chorges weiter aus. Alberto Contador (Spanien) verlor als Tageszweiter neun Sekunden auf Froome, der bei den Zwischenzeiten noch zurückgelegen hatte.

Erwartungsgemäß hatte Weltmeister Tony Martin, der auf dem Gipfel des letzten Anstiegs wie viele andere nach ihm auf seine Zeitfahrmaschine umstieg, bei der Vergabe der ersten Plätze keine Rolle gespielt. Der Sieger des Zeitfahrens von Mont Saint-Michel musste sich mit Rang 27 begnügen, Altmeister Andreas Klöden kam als bester Deutscher auf Rang 21. Martin nutzte die Tagestour über zwei Anstiege mit gefährlichen Abfahrten zu einem Test für zukünftige Tour-Aufgaben. Im kommenden Jahr will er die Tour mit weniger Gewicht in Angriff nehmen und sich am Gesamtklassement orientieren.

Die heutige 18. Etappe, bei der der mystische Anstieg nach L'Alpe d'Huez erstmals zweimal gemeistert werden muss, soll der Höhepunkt der Jubiläumstour werden. Die Organisatoren rechnen mit 1,5 Millionen Fans am 13,8 Kilometer langen Aufstieg in den 1850 Meter hoch gelegenen Ort. Um die Doppelbesteigung möglich zu machen, müssen die Fahrer die lebensgefährliche Abfahrt vom Col de Sarenne in Kauf nehmen. Die Straße ist nicht befestigt oder begrenzt.