Ein Kaká für die Galaktischen

Madrid. In Mailand weinen sie ihm hinterher, in Madrid will Kaká für Glücksgefühle in der neuen "galaktischen Ära" sorgen: Mit dem Wechsel von Milan zu Real für 65 Millionen Euro ist der zweitteuerste Transfer der Fußball-Geschichte perfekt. Auf seinen Lorbeeren will sich der Brasilianer bei den "Königlichen" nicht ausruhen

Madrid. In Mailand weinen sie ihm hinterher, in Madrid will Kaká für Glücksgefühle in der neuen "galaktischen Ära" sorgen: Mit dem Wechsel von Milan zu Real für 65 Millionen Euro ist der zweitteuerste Transfer der Fußball-Geschichte perfekt. Auf seinen Lorbeeren will sich der Brasilianer bei den "Königlichen" nicht ausruhen. Kaká will "wichtige Geschichte schreiben", sagte der 27-Jährige in Recife in Brasilien, wo die Nationalmannschaft an diesem Mittwoch in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 gegen Paraguay spielt.

Teurer als Kaká war im internationalen Fußball nur der Zinédine Zidane. Für den Franzosen überwies Real 2001 72 Millionen Euro an Juventus Turin. Kaká, der neben dem Portugiesen Cristiano Ronaldo und dem Argentinier Lionel Messi zu den drei besten Fußballern der Welt gezählt wird, soll in Madrid neun Millionen Euro im Jahr verdienen. Sein Vertrag läuft über sechs Jahre. Unbedingt wechseln wollte er allerdings gar nicht. "Aber diese ganze internationale Finanzkrise hat die Clubs hart getroffen, vor allem jene, die Unternehmen sind, wie der AC Mailand. Das wurde mir erklärt, ich habe die Situation verstanden, und meine Zustimmung zum Wechsel war der beste Weg, dem Club zu helfen", erklärte Kaká. Es werde vor allem schwer, "die menschliche Lücke zu schließen, die das leuchtende Vorbild Kaká hinterlässt", erklärte der AC Mailand.

In Madrid ist der Brasilianer die erste Verpflichtung in der neuen Amtszeit von Real-Präsident Florentino Pérez. Der Chef des größten spanischen Baukonzerns ACS will bei den "Königlichen" eine Superelf von "galaktischen" Weltstars zusammenstellen und nach Medienberichten in diesem Sommer die Rekordsumme von 300Millionen Euro in den Transfermarkt pumpen. Auf seiner Wunschliste stehen unter anderem noch Ronaldo (Manchester United), Franck Ribéry (Bayern München), David Villa (FC Valencia) oder Xabi Alonso (FC Liverpool).

Trotz Ruhm, Reichtum und blendendem Aussehen gibt Kaká sich bescheiden. Er lehnte den Vorschlag ab, bei Real die Rückennummer "5" von Zidane zu tragen. "Danke für die Empfehlung, aber Zidane bleibt Zidane", sagte der religiöse Kaká. Er hat es nicht darauf abgesehen, ein Medienstar zu sein. Er sieht sich in der Rolle des "schweigenden Helden". Auch sonst unterscheidet er sich von anderen Fußball-Stars aus seiner Heimat. Ricardo Izecson Santos Leite, wie Kaká mit bürgerlichem Namen heißt, wuchs nicht in einer "favela" (Armensiedlung) auf, sondern stammt aus einer Mittelstandsfamilie aus der Hauptstadt Brasilia. Anders als Ronaldo oder Ronaldinho hält er nichts von nächtlichen Feiern und Disco-Besuchen.

Mit der Verpflichtung des Brasilianers als Dreh- und Angelpunkt der neuen Mannschaft ist Pérez auf dem besten Wege, eine Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde zu erreichen. Die drei teuersten Transfers der Fußball-Geschichte - Zidane, Kaká und Luís Figo - gehen alle auf das Konto des Real-Präsidenten. Nur wirkliche Weltstars verhelfen nach Ansicht des Clubchefs den "Königlichen" zu Ansehen und zusätzlichen Werbe-Einnahmen. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen Spieler, die als die teuersten erschienen, unter dem Strich die billigsten waren", sagt Pérez. "Meine Zustimmung zum Wechsel nach Madrid war der beste Weg, dem

AC Milan

zu helfen."

Kaká

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