Doping, Doping und kein Ende

Peking. Der Deutsche Olympische Sport-Bund (DOSB) wird die Olympia-Nominierung von Leichtathletik-Trainer Werner Goldmann wegen Doping-Vorwürfen überprüfen. Dies kündigte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper an. Grund ist die ZDF-Dokumentation "Mission Gold: Wie sauber sind die Spiele?"

 Die österreichische Triathletin Lisa Hütthaler. Foto: SZ/ITU

Die österreichische Triathletin Lisa Hütthaler. Foto: SZ/ITU

Peking. Der Deutsche Olympische Sport-Bund (DOSB) wird die Olympia-Nominierung von Leichtathletik-Trainer Werner Goldmann wegen Doping-Vorwürfen überprüfen. Dies kündigte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper an. Grund ist die ZDF-Dokumentation "Mission Gold: Wie sauber sind die Spiele?". Darin beschuldigt Ex-DDR-Kugelstoßer Gerd Jacobs seinen Ex-Trainer, von ihm Anfang der 80er Jahre das Anabolikum Oral-Turinabol bekommen zu haben. Goldmann ist heute Coach von Diskus-Vizeweltmeister Robert Harting. In der Sendung bestritt er die Vorwürfe. Bereits Ende der 90er hatte die Staatsanwaltschaft gegen Goldmann wegen der Verabreichung von Dopingmitteln ermittelt. Laut ZDF wurde ein Verfahren 1999 nach Zahlung von 2000 Euro eingestellt.

Doping, die Zweite: Auch der österreichische Sport wird kurz vor Olympia von einer neuen Affäre belastet. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Kurier" wird der Triathletin Lisa Hütthaler vorgeworfen, im Doping-Analyselabor in Seibersdorf bei der Öffnung der B-Probe versucht zu haben, eine Mitarbeiterin zu bestechen. Für 20000 Euro sollte diese für ein negatives Resultat der Analyse sorgen. Hütthaler war Anfang Mai positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet worden. Zweieinhalb Jahre nach dem Doping-Skandal bei den Winterspielen 2006 um österreichische Skisportler sorgt der Fall im Nachbarland für Aufregung. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat die österreichische Bundesregierung laut "Kurier" Mitte Juni in einem Schreiben über den angeblichen Bestechungsversuch informiert. In dem Brief heißt es: "Das Labor hat uns informiert und durch den Leiter des Labors den Bestechungsversuch bestätigt ... Es scheint sich hier um einen Kriminalfall zu handeln." Mittlerweile ermittelt die Polizei. Hütthalers Anwalt wies die Anschuldigungen zurück: "Die Vorwürfe sind unrichtig, und dies werden wir auch beweisen." Hütthaler sei keinen Augenblick "mit der angesprochenen Dame" allein gewesen. Die 24-jährige Triathletin galt als sichere Olympia-Kandidatin. Sie war aber schon zuvor in die Schlagzeilen geraten, nachdem sie bei einem Wettkampf in einen Radunfall verwickelt war. Dabei wurde ihre Konkurrentin, die österreichische Olympiasiegerin Kate Allen, schwer verletzt. Allen hatte schwere Anschuldigungen gegen Hütthaler erhoben.

Doping, die Dritte: Der amerikanische Turner Morgan Hamm darf trotz eines positiven Dopingtests in Peking starten. Das entschied die Disziplinar-Kommission des Turn-Weltverbandes. Der 26-Jährige hatte am 2. Mai wegen einer Entzündung im linken Knöchel eine Spritze mit einem Cortison-ähnlichen Medikament verabreicht bekommen, ohne dies bei der Anti-Doping-Agentur anzumelden. Das Mittel steht auf der Liste der verbotenen Präparate, darf nach Anmeldung jedoch verabreicht werden,. Der Turner wurde nur verwarnt.

Doping, die Vierte: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Nationale Olympische Komitee Griechenlands (EOE) versuchen, einen Start der griechischen Sprinterin Ekaterini Thanou zu verhindern. Das IOC wird am 2. und 3. August entscheiden, ob die sportlich qualifizierte Athletin starten darf. Thanou und der griechische Sprinter Konstantinos Kenteris hatten einen Tag vor Beginn der Spiele 2004 einen Dopingtest verpasst. Sie wurden damals für zwei Jahre gesperrt. Thanou und Kenteris hatten einen Motorradunfall vorgetäuscht, um ihre Abwesenheit für die Dopingkontrolle zu erklären. Der noch ausstehende Meineind-Prozess könnte Grund für eine Suspendierung sein. dpa

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