Das Ende einer "kollektiven Depression"

Nürnberg. Hoch über den Dächern Nürnbergs begossen die "Club"-Profis in einer Penthouse-Bar bis tief in die Nacht den Aufstieg ins Oberhaus. Martin Bader war inmitten des Jubels einer ganzen Fußball-Region um Bodenhaftung bemüht. "Man muss sich erst mal kneifen, dass wir nun nicht mehr Oberhausen, sondern wieder den FC Bayern auf dem Spielplan haben

Nürnberg. Hoch über den Dächern Nürnbergs begossen die "Club"-Profis in einer Penthouse-Bar bis tief in die Nacht den Aufstieg ins Oberhaus. Martin Bader war inmitten des Jubels einer ganzen Fußball-Region um Bodenhaftung bemüht. "Man muss sich erst mal kneifen, dass wir nun nicht mehr Oberhausen, sondern wieder den FC Bayern auf dem Spielplan haben. Aber wir wissen auch, dass wir in kommende Saison nur gegen den Abstieg spielen", warnte der Manager des 1. FC Nürnberg nach dem siebten Bundesliga-Aufstieg des Fahrstuhl-Clubs.

Als Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer am Pfingstsonntag um 17.21 Uhr das Duell gegen den Bundesliga-16. abpfiff, gab es bei den Franken, bei den der Ex-Saarbrücker Mike Frantz eingewechselt wurde, kein Halten mehr. Stürmer Marek Mintal taufte Trainer Michael Oenning mit einer Bierdusche zum Aufstiegskönig, dann war für die "Club"-Profis erst einmal Flucht vor heranstürmenden Fans angesagt. "Wir haben die Leute aus der kollektiven Depression herausgeholt", erklärte Bader den Jubel-Ausbruch des Anhangs. Einer der Garanten für den direkten Wiederaufstieg nach dem Absturz 2008 als amtierender Pokalsieger fehlte zunächst beim Jubelfest: Mintal, der nach Christian Eiglers Tor (29. Minute) mit dem 2:0 (37.) alles klar gemacht hatte, harrte eineinhalb Stunden bei der Dopingprobe aus. "Wir haben vieles richtig gemacht. Die Relegation hat mich nicht viele Nerven gekostet", sagte Oenning. Das Hinspiel in Cottbus hatte der FCN mit 3:0 gewonnen.

Nach der Feier im Stadion zog der Party-Tross auf die Dachterrasse des "B-Quadrat" zu einer "sehr kurzen Nacht", wie Torhüter Raphael Schäfer verriet. Der abstiegserfahrene Peer Kluge konnte das Glück kaum fassen: "Das ist total schön, in meiner Karriere ging es ja sonst fast immer nur in die andere Richtung."

Ernüchterung herrschte beim Ost-Club Cottbus. Nach drei Jahren muss Energie den Gang in die Zweite Liga antreten. Damit ist zum zweiten Mal seit der deutschen Einheit eine Bundesliga ohne Ost-Verein. "Wir haben gesehen: Zweite Liga ist nicht so einfach", prophezeite Bojan Prasnikar nach seinem letzten Spiel auf der Trainerbank seiner Ex-Mannschaft eine schwere Zukunft. Ein Nachfolger für ihn steht noch nicht fest. dpa

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