„Da zertrümmerst du Träume“

Saarlouis · An diesem Sonntag spielen die Saarlouis Royals in der Basketball-Bundesliga gegen die Chemcats aus Chemnitz. Samantha Blazetic ist nicht mehr dabei. Ihr Vertrag wurde aufgelöst. Stattdessen feiert Keisha Hampton ihr Debüt.

 Samantha Blazetic war nicht gut genug für Bundesliga-Aufsteiger Saarlouis Royals. Foto: Ruppenthal

Samantha Blazetic war nicht gut genug für Bundesliga-Aufsteiger Saarlouis Royals. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Trennungen sind nie schön. Auch nicht im Sport, obwohl Vereinswechsel an der Tagesordnung sind. Bei den Bundesliga-Basketballerinnen des TV Saarlouis, die sich diese Woche von Samantha Blazetic getrennt haben, ist das nicht anders. Vergangene Woche beim Sieg (77:69) bei den Panthers Osnabrück war Blazetic schon nicht mehr im Kader. Anfang der Woche ist sie abgereist. An diesem Sonntag um 15 Uhr in der Stadtgartenhalle gegen die Chemcats aus Chemnitz wird schon Neuzugang Keisha Hampton auf dem Parkett stehen.

Dass Hampton einen Tag nach der Abreise von Blazetic in Saarbrücken gelandet ist, lässt die Trennung leichter aussehen als einen Batterienwechsel im Walkman. "In diesen Momenten liebe ich meinen Job wirklich nicht", sagt Royals-Trainer René Spandauw. Momente, in denen er Spielerinnen sagen muss, dass sie in seiner Mannschaft und dieser Liga keine Zukunft mehr haben. "Da zertrümmerst du Träume", sagt Spandauw: "Samanthas Einstellung zum Sport und zur Mannschaft war vorbildlich, das machte es umso schwerer."

Denn wie sagt man jemandem, der sich engagiert, dass Schluss ist? Da hilft es beiden, dass die Gespräche schon mehrere Wochen andauern, dass immer wieder abgewägt wurde, ist sie integriert, hat sie das Potenzial? Kann sie es in naher Zukunft auch abrufen? Immer auf dem schmalen Grat zwischen Menschlichkeit und Erfolg. Denn die Saarlouis Royals stehen unter Erfolgsdruck. Spätestens nach der vierten Niederlage in Folge sah sich der Verein zum Handeln gezwungen. "Hätten wir von diesen vier Spielen drei gewonnen, hätten wir sagen können: Okay, wir probieren es weiter", sagt Spandauw. Doch insgesamt nur 14 Punkte und sieben Rebounds in 37 Minuten Spielzeit in den ersten fünf Spiele sind zu wenig. Zu wenig für die Mannschaft der Royals, die in dieser Saison überschaubar ist. Gerade die ausländischen Spielerinnen müssen einschlagen und schnell ihr bestes Basketball spielen. "Irgendwann hätte sie ihre Leistung abrufen können", ist sich Spandauw sicher. Nur wann, das konnte niemand sagen.

So kam die Entscheidung für Blazetic nicht überraschend. Sie kann sie nachvollziehen und schreibt nach ihrer Rückkehr in die USA: "Im Herzen werde ich immer ein Royal sein. Nun beginnt ein neues Kapitel." Das tut es auch für die Royals. Mit Keisha Hampton wollen sie in der Tabelle nach oben klettern. Damit der Abstiegskampf kein Thema wird.

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