Estoril. Christian Streich wusste sofort, bei wem er sich zu bedanken hatte. "Oliver Baumann hat wirklich glänzend gehalten. Das war eine Weltklasse-Leistung", sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, "aber es kann einfach nicht sein, dass unser Torhüter wieder so viele Paraden zeigen und uns damit retten muss". Einen Zähler hatten sich die Breisgauer am späten Donnerstagabend in der Europa League durch das 0:0 bei GD Estoril vor allem dank Baumann erschlichen - zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben. Denn mit drei Punkten auf dem Konto darf der SC als Dritter der Gruppe H weiter vom Überwintern im Europacup träumen. Zwei Siege sollten es in den ausstehenden zwei Begegnungen aber schon sein. Aber wie? "Wir haben nicht Fußball gespielt", grantelte Streich, und seiner Meinung nach müsse man bei so einer Leistung "auch nicht von zwei Siegen sprechen", geschweige denn vom zweiten Platz.

Anspruchsvoll dürfte es für Baumann und Co. am 28. November werden, wenn die Freiburger Galgenfrist endgültig ablaufen könnte. Bei Slovan Liberec (sechs Punkte) hilft dem Bundesligisten nur ein Erfolg. "Es wird nicht einfach", gestand Baumann, "aber wir müssen nach vorne schauen. Jetzt kommt erst mal Stuttgart (am Sonntag um 17.30 Uhr, Anmerkung der Redaktion)". In der Bundesliga dürfte Streich dann auch wieder auf die in Portugal geschonten Akteure zurückgreifen. Auf neun Positionen hatte er seine Startelf im Vergleich zum ersten Liga-Saisonsieg beim 1. FC Nürnberg (3:0) verändert.

Fünf Veränderungen nahm Eintracht Frankfurts Trainer Armin in der Europa League bei Maccabi Tel Aviv vor. Ergebnis: ein katastrophaler Auftritt und eine 2:4-Niederlage. "Mit einer solchen Einstellung brauchen wir in der Bundesliga gar nicht antreten", sagte er nach der Pleite gegen die Israelis mit Blick auf das Spiel an diesem Sonntag, 15.30 Uhr, bei Mainz 05.