Duell der Enttäuschten

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken empfängt an diesem Samstag um 14 Uhr Preußen Münster im Ludwigspark-Stadion. Eigentlich wollten beide Mannschaften vorne mitspielen, nun ist es das Kellerduell der 3. Fußball-Liga.

 Personelle Sorgen: Saarbrückens Co-Trainer Fuat Kilic (links) und Cheftrainer Milan Sasic beobachten das Training. Foto: Schlichter

Personelle Sorgen: Saarbrückens Co-Trainer Fuat Kilic (links) und Cheftrainer Milan Sasic beobachten das Training. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Es wären die Neuzugänge Nummer drei und vier in der Ära Milan Sasic. Die berühmten Spatzen pfeifen es vom Dach des FC-Sportfeldes, dass der neue Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken nach Vito Plut und Francois Marque mit Julien Humbert und Rajko Rep zwei weitere Spieler verpflichten will. "Wir hatten beim letzten Spiel mit einem A-Jugendlichen gerade einmal 16 Feldspieler - das ist zu wenig", sagte Sasic, "wir werden die Sache analysieren und nächste Woche entscheiden. Jetzt gilt die ganze Konzentration dem Spiel gegen Preußen Münster."

An diesem Samstag um 14 Uhr im Ludwigspark-Stadion werden neun Spieler sicher fehlen. Markus Hayer und Kevin Maek sind nach ihren Kreuzbandrissen in der Reha, Neuzugang Francois Marque und Andreas Glockner haben Muskelfaserrisse, Freddy Ehrmann und Philipp Kreuels leiden an Knochenödemen, Pascal Pellowski und Julian Kern sollen bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln. Der suspendierte Marc Lerandy ist offiziell krankgeschrieben.

"Lassen Sie uns noch ein paar Tage Zeit. Wir werden in der kommenden Woche auch diese Themen abarbeiten", kündigte Sasic in Sachen Personal an. Eine Auflösung des Vertrages mit Kapitän Lerandy scheint nahe liegend. Dass auch andere Spieler gehen müssen, ist Spekulation. Gleiches gilt für die Kaderzusammenstellung gegen Münster. Martin Forkel musste in dieser Woche wegen Rückenproblemen kürzer treten, auch Philipp Hoffmann und Vito Plut sind angeschlagen. Alle drei sind aber gegen Münster dabei. "Ich wünschte auch manchmal, ich wüsste die Aufstellung früher", sagte Sasic.

Keine guten Vorzeichen vor einem wichtigen Spiel zweier Vereine, die mehr verbindet, als sie unterscheidet: Der 1. FC Saarbrücken und Preußen Münster gehörten 1963 als Gründungsmitglieder der Fußball-Bundesliga an. Nach einigen Höhen und unzähligen Tiefen fristen die beiden Traditionsvereine nun in der 3. Liga ihr Fußball-Dasein - aber damit sollte nach dieser Spielzeit Schluss sein. Preußen Münster und der 1. FC Saarbrücken wollten ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Doch nach 15 Spieltagen lügt die Tabelle nicht mehr. Beim FCS ersetzte Sasic den glücklosen Jürgen Luginger, in Münster hat der auch zuvor in Saarbrücken gehandelte Ralf Loose das Kommando von Pavel Dotchev übernommen.

Nach oben geführt haben die Trainerwechsel beide Vereine nicht, und so empfängt der Tabellen-19. den Tabellen-17. im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion. "Wir müssen nicht auf die Tabelle schauen", sagte Münsters Abwehrspieler Dominik Schmidt und findet ausgerechnet bei Sasic Zustimmung: "Der Tabellenstand zeigt nicht die Realität. Wir dürfen uns davon nicht blenden lassen, was die Qualität des Gegners angeht." Für beide Mannschaften irgendwie passend ist auch Schmidts zweiter Satz: "Wir müssen jedes Spiel angehen, als sei es unser letztes." Und auch den unterschreibt Sasic, denn: "Wir brauchen die Unterstützung unserer Anhänger. Nur gemeinsam können wir in dieser schweren Situation bestehen."

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Jugendausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat an diesem Freitag bei seiner Sitzung in Frankfurt nicht über den Antrag des Drittligisten 1. FC Saarbrücken auf Anerkennung der Jugendabteilung als Nachwuchsleistungszentrum gesprochen. Saarbrückens Jugendleiter Jan Berger hatte zuvor erklärt, der Ausschuss werde sich in dieser Sitzung damit befassen. Nun sagte er: "Entgegen den uns vorliegenden Informationen stand unser Antrag nicht auf der Tagesordnung des Jugendausschusses. Wir sind natürlich sehr enttäuscht darüber. Aber uns wurde zugesagt, dass unser Nachwuchsleistungszentrum in der ersten Sitzung im neuen Jahr auf der Tagesordnung stehen wird." cor

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