Billard Gekommen, um diesmal auch zu bleiben

St. Wendel · Mit einem Doppel-Heimspieltag startet Aufsteiger BC St. Wendel in die neue Saison der Dreiband-Bundesliga. Das Ziel ist klar.

 Der Tscheche Radovan Hajek spielt hinter Jérôme Barbeillon an Position zwei für St. Wendel. Er reist zu jedem Spiel etwa 1000 Kilometer mit dem Auto an.

Der Tscheche Radovan Hajek spielt hinter Jérôme Barbeillon an Position zwei für St. Wendel. Er reist zu jedem Spiel etwa 1000 Kilometer mit dem Auto an.

Foto: B&K/Bonenberger/

In der Kreisstadt St. Wendel klackern die Billardkugeln in der Königsdisziplin – und das auf allerhöchstem Niveau. An diesem Wochenende startet der Aufsteiger BC St. Wendel mit einem Doppelspieltag in die 1. Bundesliga Dreiband. Es ist der vierte Aufstieg in die Eliteklasse, in der der BC jetzt versucht, länger als zuvor zu überleben. Bislang ging es immer nach einem Jahr wieder runter. Auftakt-Gegner im Spiellokal „Billard für alle“ in der Bahnhofstraße ist an diesem Samstag ab 14 Uhr Neuling BC Elfenbein Höntrop, einen Tag später geht es gegen die Bottroper Billardakademie (11 Uhr). „Höntrop ist ähnlich souverän wie wir aufgestiegen. Da haben wir die Chance zu punkten, denn man geht davon aus, dass die zwei Absteiger unter den drei Aufsteigern ermittelt werden“, blickt BC-Bundesliga-Manager Rainer Selgrath voraus.

Um in der Bundesliga bleiben zu können, ist es für die St. Wendeler unabdingbar, dass sie in jeder Partie mit zwei Ausländern an den Tisch gehen. „Das Niveau in der Liga ist sehr hoch und bedeutet schon einen finanziellen Mehraufwand für uns“, sagt Selgrath. Einen weiteren ausländischen Neuzugang vor Saisonbeginn an Land zu ziehen, gestaltete sich schwierig und ist letztendlich gescheitert. „Wir liegen hier ungünstig, St. Wendel ist gegenüber anderen Spielorten mit dem Zug und Flugzeug schwer zu erreichen“, erläutert Selgrath, der nach zwei Anfragen die Suche eingestellt hat.

So geht der BC mit den bekannten Queue-Künstlern in die Runde. Nach wie vor die Nummer eins ist der Franzose Jérome Barbeillon, der nun schon seit 20 Jahren in St. Wendel spielt. „Trotz eines guten Angebots aus den Niederlanden ist er bei uns geblieben. Jérome verzichtet auch auf die Teilnahme an Masters-Turnieren in Frankreich und will uns helfen, dass wir in der Bundesliga bleiben“, freut sich Selgrath.

An Nummer zwei geht der tschechische Meister Radovan Hajek an den Start. „Er kommt mit dem Auto von der polnischen Grenze, bis zu uns sind das etwa 1000 Kilometer“, verdeutlicht der Manager die Reisestrapazen des Tschechen. Die beiden BC-Topspieler müssen sich mit der Crème de la Crème im Dreiband messen. Gegner Höntrop kommt mit Barbeillons Landsmann, dem Ex-Juniorenweltmeister Adrien Tachoire; für Bottrop spielt der ehemalige Weltmeister Christian Rudolph, der 2010 bei der Europameisterschaft in St. Wendel im Einsatz war. „Da wird es ganz schwer Punkte zu holen“, denk Selgrath über den zweiten Spieltag. Qualitativ gut sei der BC mit Lutz Schwab und Daniel Schwerdtfeger auf den Positionen drei und vier besetzt. „Wenn beide mit dem nötigen Respekt und Selbstvertrauen an die Sache rangehen, können wir was machen“, ist Selgrath zuversichtlich. Als Ersatzmann steht mit Ivo Gazdos ein weiterer Tscheche bereit. In der Bundesliga mischen zehn Teams mit, Titelverteidiger ist der 1. BC Magdeburg, den St. Wendel am 19. Oktober empfängt. Am 23. November steht  das Saarderby gegen den BC Elversberg an. Neu ist, dass in der Bundesliga 40 Bälle ohne Aufnahmebegrenzung gespielt werden.

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