TV Holz verpflichtet US-Amerikanerin Vom College in die 2. Bundesliga

Holz · Mackenzie Rombach wechselte aus den USA zum TV Holz. Zum Saisonauftakt geht es gegen die Volleys Sonthofen.

 Neuzugang Mackenzie Rombach aus den USA startet mit den Volleyballerinnen des TV Holz am Samstag in die neue Saison der 2. Liga. Die Mittelblockerin soll eine tragende Rolle im Team einnehmen.

Neuzugang Mackenzie Rombach aus den USA startet mit den Volleyballerinnen des TV Holz am Samstag in die neue Saison der 2. Liga. Die Mittelblockerin soll eine tragende Rolle im Team einnehmen.

Foto: Andreas Schlichter

Mit 22 Jahren fällte Mackenzie Rombach eine Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellen sollte. Erst im Mai hatte sie an der Jacksonville State University im US-Bundesstaat Alabama ihr vorbereitendes Medizinstudium mit dem Bachelor of Science abgeschlossen. Anschließend wollte sie sich zur Ärztin ausbilden lassen. Kein halbes Jahr später lebt sie auf einem anderen Kontinent, Tausende Kilometer weg von ihrer Heimat – und spielt Volleyball. An diesem Samstag bestreitet sie für den TV Holz ihr erstes Pflichtspiel in der 2. Bundesliga Süd gegen die Volleys Sonthofen, die um 20 Uhr in der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken zu Gast sind.

„Mein Vater Eric hatte schon professionell in Island und der Türkei Basketball gespielt. Daher war dieser Gedanke immer präsent. Es war schon immer ein Traum von mir, die Welt und ihre unterschiedlichen Kulturen zu entdecken. Als ich dann gehört habe, dass ich das mit Volleyball verbinden kann, konnte ich die Gelegenheit nicht ausschlagen“, sagt Rombach. Ihre Wahl fiel auf die Prowin Volleys. Der verpflichtet seit einigen Jahren regelmäßig US-Spielerinnen zur Verstärkung des Zweitliga-Kaders. Über ihren Agenten nahm der Klub Kontakt zur Amerikanerin auf. Persönliche Gespräche überzeugten letztlich beide Seiten von einer Zusammenarbeit.

„Ich kann hier den Sport, den ich liebe, in einem tollen Umfeld aus Spielern und Trainern betreiben und habe außerdem die Möglichkeit, viel zu reisen. Von zu Hause bekam ich von Freunden und Familie riesige Unterstützung. Das hat die Entscheidung leicht gemacht“, berichtet die inzwischen 23-Jährige, die Anfang August hierherkam und gleich positiv überrascht war: „Zuerst habe ich einen Kulturschock erwartet. Aber überraschenderweise gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede“, erzählt sie: „Ich liebe Deutschland bisher. Die Landschaft ist bildhübsch und die Menschen, die ich bisher getroffen habe, sind wunderbar.“

Rombach wohnt in Saarbrücken und arbeitet als Postbotin. Aufgewachsen ist die 1,87 Meter große Amerikanerin in Ottawa. Jedoch nicht in der kanadischen Bundeshauptstadt, sondern der 20 000 Einwohner-Stadt in Illinois im mittleren Westen der USA. An der örtlichen Ottawa Township High School begann sie mit 12 Jahren mit Volleyball. Nach ihrem Abschluss an der High School lief sie vier Jahre für die Jacksonville State Gamecocks – so nennen sich die Mannschaften ihres Colleges – auf und entschied sich anschließend dafür, ihre Karriere auf der anderen Seite des Atlantiks fortzusetzen. Denn ein Liga-System wie in Deutschland gibt es in den USA nicht. „Arbeiten kann ich mein Leben lang, Volleyball spielen vielleicht nicht“, sagt Rombach.

Ihr neuer Trainer Patrick Fielker dürfte sehr glücklich mit dieser Entscheidung sein, hält er doch große Stücke auf seine neue Mittelblockerin. „Sie bringt eine enorme Schlaghöhe und eine sehr gute Mittelblocker-Ausbildung mit. Da geht es um Schrittfolgen, um viele Feinheiten. Wie komme ich am schnellsten von A nach B bei unterschiedlichen Zuspielen oder wie biete ich mich nach einem Block selbst zum Angriff an“, erörtert der 29-Jährige: „Sie ist vom Typ her eine sehr ruhige, aber sehr gewissenhafte Spielerin. Sie bringt die Mannschaft auf wie neben dem Feld definitiv weiter.“

Und Rombach? Die fühlt sich hier pudelwohl. „Die Trainer und die Mannschaft haben mich so herzlich empfangen. Ich bin wirklich glücklich, in so einem tollen Team gelandet zu sein. Das bestärkt nur das Gefühl, dass hier der richtige Platz für mich ist“, sagt sie und kann ihren ersten Pflichtspiel-Auftritt kaum noch erwarten: „Ich bin wirklich auf unser Spiel gespannt. Wir haben hart an Offensive und Defensive gearbeitet. Und wenn wir uns auf unsere Leistung konzentrieren, sind wir auf jeden Fall in der Lage, mit einem Heimsieg in die Saison zu starten.“

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