Kaderverstärkung für die neue Saison Junges Volleyball-Talent verstärkt den TV Holz

Holz · Die 18-jährige Anna Schupritt wird ab der kommenden Saison bei den Saarländern spielen. Sie kommt vom VC Offenburg.

 Volleyball liegt bei Schupritt in der Familie. Sie spielt bereits seit ihrem fünften Lebensjahr.

Volleyball liegt bei Schupritt in der Familie. Sie spielt bereits seit ihrem fünften Lebensjahr.

Foto: TV Holz/Daniel Hengst

Anna Schupritt, 18, verstärkt die Volleyballerinnen des TV Holz ab der kommenden Saison. Der TV profitiert davon, dass sich ihr ehemaliger Verein, der VC Offenburg, aus der zweiten Liga zurückzieht. Schupritt passt exakt in das Profil und die mittelfristige Planung des TV Holz.

Dass sie sich im Alter von fünf Jahren für die Mannschaftssportart und den VfR Umkirch entschieden hat, überrascht bei einem Blick auf die Familiengeschichte wenig. Beide Elternteile spielten Volleyball. Vater Norbert sogar viele Jahre in erster und zweiter Bundesliga mit dem Moerser SC. Außerdem war er Hallen- und Beach-Nationalspieler.

„Ich hab früher echt viele Sportarten gemacht. Meine Eltern wollten auf jeden Fall, dass ich alles ausprobiere. Aber im Endeffekt hat Volleyball mir am meisten Spaß gemacht“, erzählt die 18-Jährige. Ihr Talent stellte sie in Umkirch früh unter Beweis. Auch als sie im Anschluss zum SV Kirchzarten und zum TB Bad Krozingen wechselte, mit denen sie an badischen, süddeutschen und deutschen Meisterschaften teilnahm. Ihr letzter Klub war der VC Offenburg, bei dem ihre Karriere einen steileren Verlauf nahm. „Ich wurde bei einem Bundespokal für die Halle nach Kienbaum gesichtet“, berichtet Schupritt. Kienbaum? Rund 40 Kilometer östlich von Berlin liegt das Olympische und Paralympische Trainingszentrum für Deutschland, das damals noch Bundesleistungszentrum Kienbaum hieß. Regelmäßig finden dort Lehrgänge des Deutschen Volleyball-Verbandes statt. „Dort haben sie mich aber eher im Bereich Beachvolleyball gesehen.“ So erarbeitete sich die Außenangreiferin ein wenig unverhofft einen Platz in dem erweiterten Beachvolleyball-Nationalkader. Parallel spielte sie beim VC Offenburg in der 2. Bundesliga, so dass sie sich bald mit der Frage konfrontiert sah: Beachvolleyball oder Hallenvolleyball? Bei sieben und mehr Trainingseinheiten pro Woche konnte sie sich nur für einen Weg entscheiden – und wählte die Halle. „Ich war drei bis vier Jahre im Bundeskader und wurde mit meiner Entscheidung dann nicht mehr berücksichtigt“, erinnert sich die 18-Jährige. „Ich hatte noch zwei Einladungen bekommen, aber genau während meiner Abiturprüfungen. Da musste ich einfach Prioritäten setzen.“

Vater Norbert stand ihr dabei immer zur Seite. Egal, ob es sich um einen Rat handelte oder einfach nur um sportartspezifische Fachanalyse „Wir können Stunden über Volleyball reden. Er weiß so viel, hat Ahnung. Er kann immer noch viele Tipps geben und ist immer noch ein Riesen-Vorbild.“ Ihre Entscheidung zum Wechsel zu den TV Holz-Volleys traf sie aber aus eigener Überzeugung. Zugute kam ihrem neuen Verein, dass Zweitliga-Meister VC Offenburg im Januar den Rückzug aus der zweiten Liga verkündete. „In ein paar Jahren will ich gerne in die erste Bundesliga“, meint die ehrgeizige Spielerin. Das deckt sich mit den Zielen ihres neuen Klubs, der selbst mittelfristig den Aufstieg in das deutsche Oberhaus anpeilt. „Sie ist sehr ehrgeizig und zielstrebig. Sie bringt eine sehr gute technische Grundausbildung mit. Für uns geht es darum, über die nächsten Jahre an den Sachen zu arbeiten, die noch fehlen“, lobt Volleys-Trainer Patrick Fielker den Neuzugang. „Bereits jetzt ist sie im defensiven Bereich für uns eine Verstärkung mit Annahme und Abwehr. Das sind ihre beiden stärksten Disziplinen. Sie kann in den nächsten Jahren eine tragende Rolle bei uns spielen.“

Die Entscheidung, im Saarland zu leben, traf sie in einer unsicheren Situation. Die Außenangreiferin absolvierte noch ein Freiwilliges Soziales Jahr beim VCO, das erst am 30. August enden sollte. Sie wohnte nach wie vor in ihrem Heimatort in der Nähe von Freiburg und hatte auch noch keine endgültige Gewissheit bezüglich eines Studienplatzes in der Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes. Doch auf einmal ging es ganz schnell: Ihr Ex-Klub kam ihr entgegen, und sie konnte das FSJ bereits früher beenden, so dass sie zum Vorbereitungsstart zu den Volleys hinzustoßen konnte.

Eine Wohnung in der Saarbrücker Innenstadt hat sie ebenfalls gefunden. Sie kann dort gemeinsam mit ihrer ehemaligen und zukünftigen Mitspielerin Julie Teso in einer WG leben. „Meine Möbel sind auch schon da“, sagt sie und lacht. Und auch der Studienplatz ist sicher. Am 14. Juli startet sie mit dem TV Holz in die Saisonvorbereitung. Obwohl sie ihre neue Heimat noch nicht ausgiebig kennenlernen konnte, fühlt sie sich bei ihrem neuen Verein schon sehr wohl. „Was mir mega gefällt, ist, dass alles so professionell ist. Und die Menschen sind super. Ich bin glücklich, dass ich da hinkomme.“

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