Der Weltcup in Pokljuka kommt Andrea Henkel gerade recht. Knapp 15 Jahre ist es mittlerweile her, da hat die große Dame der deutschen Biathletinnen ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert - in Pokljuka. Die Schmach der medaillenlosen Olympischen Spiele von Sotschi kann die 36-Jährige in Slowenien zwar nicht tilgen, auf der Schlussgeraden ihrer so erfolgreichen Karriere will Henkel aber noch mal angreifen. "Ich möchte in den drei verbleibenden Weltcup-Wochen gerne noch einmal ein paar erfolgreiche Momente erleben", sagte Henkel gestern. Hinter ihrer Leistungsstärke steht vor dem heutigen Sprint über 7,5 Kilometer (15.30 Uhr/ZDF) aber noch ein Fragezeichen.

Wenn Henkel über ihre Ziele beim drittletzten Weltcup der Olympiasaison spricht, tut sie dies irgendwie für die gesamte Mannschaft. Nicht zuletzt wegen des schlechtesten Abschneidens in der Geschichte der Winterspiele müssen die Skijägerinnen in Pokljuka gute Resultate liefern. "Die Mädels wollen das präsentieren, was sie wirklich können", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang: "Sie wollen sich für Sotschi rehabilitieren." Auch deshalb hatten die in die Kritik geratenen Frauentrainer Gerald Hönig und Ricco Groß alle Olympia-Starterinnen für den Weltcup in Slowenien nominiert.

Während die Frauen in Slowenien in der Olympia-Besatzung antreten werden, haben die Männer vor dem heutigen Sprint (12.30 Uhr/ZDF) Ausfälle zu beklagen. Andreas Birnbacher unterzieht sich demnächst einer Operation am Sprunggelenk und hat die Saison bereits beendet. Erik Lesser, zweifacher Silbermedaillengewinner (Einzel, Staffel) von Sotschi, ist wegen eines Infekts in Deutschland geblieben. Zudem muss Simon Schempp, im Gesamtweltcup Dritter, krankheitsbedingt auf den Start im Kurzrennen somit auch auf die Verfolgung am Samstag verzichten.