Schempp wird zum König von Antholz

Antholz · Mit ihren besten Saisonergebnissen haben die deutschen Biathleten viel Selbstvertrauen getankt. Beim letzten Weltcup vor Sotschi fuhren sie in den fünf Rennen drei Siege ein. Simon Schempp glänzte mit gleich zwei Erfolgen.

Für Doppel-Sieger Simon Schempp war die Olympia-Generalprobe wie ein wahrgewordener Traum, für Andrea Henkel ein standesgemäßer Abschied von Antholz. Nach den Negativ-Erlebnissen in den Weltcups zuvor fühlen sich die deutschen Biathleten gut gerüstet für die Winterspiele. Nach den drei Siegen und drei weiteren Podestplätzen in den fünf Rennen in der Südtirol-Arena glaubt Chefbundestrainer Uwe Müssiggang, dass die Rechnung aufgehen könnte. Das Trainerteam scheint seine Truppe zielgerichtet auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet zu haben: "Es ist kein einfacher Spagat, aber er ist sehr gut gelungen."

Drei Wochen vor Sotschi überzeugte Simon Schempp mit dem ersten Weltcupsieg seiner Laufbahn im Sprintrennen. Und 24 Stunden später ließ er am Samstagnachmittag bei der Verfolgung den zweiten Triumph folgen. Gestern führte er als Schlussläufer die Staffel mit Erik Lesser, Andreas Birnbacher, der einmal in die Strafrunde musste, und Arnd Peiffer zum dritten Platz hinter Frankreich und Schweden. "Der Platz war okay, die eine Strafrunde unnötig", lautete das Fazit von Männer-Trainer Mark Kirchner. Als Zugabe konnte sein Team den Gewinn der Disziplin-Weltcupkugel als bestes Staffel-Team verbuchen.

Bei ihrem letzten Auftritt im Südtiroler Biathlon-Mekka wich Andrea Henkel nach Platz zwei im Sprint und dem Verfolgungs-Sieg das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht - auch wenn die Damen-Staffel gestern wegen Nebels abgebrochen werden musste. Für die 36 Jahre alte Thüringerin war es in der 16. Weltcup-Saison der 22. Tageserfolg. So lange wie Henkel, die auf ihrer Abschiedstournee ist, hat sich noch kein anderer Skijäger in der Weltspitze behauptet. "Aus Sotschi möchte ich wie bei meinen drei Olympia-Teilnahmen zuvor wieder Medaillen mitbringen. Eine mit der Staffel, eine im Einzel-Wettkampf wären prima", kündigte die zweimalige Olympiasiegerin an. Für sie sei es wichtig, dass sie nun wieder zum Favoritenkreis gehöre.

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