Den deutschen Biathleten drohen in Sotschi die ersten Winterspiele seit 1976 in Innsbruck ohne eine Goldmedaille. Vor den beiden abschließenden Staffeln heute (Frauen) und morgen (Männer) steht bislang erst einmal Silber durch Erik Lesser im 20-Kilometer-Einzelrennen auf der Habenseite. Ihre erfolgreichsten Winterspiele erlebten die deutschen Skijäger 2006 in Turin, wo fünf Olympiasiege sowie vier Mal Silber und zwei Mal Bronze bejubelt wurden. In Vancouver 2010 waren es zwei Gold, ein Silber und zwei Bronze. Bei all diesen Erfolgen war Trainer Fritz Fischer dabei. "Ich danke dem Herrgott, dass ich das miterleben durfte, acht Mal als Sportler, als Trainer und jetzt auch als Vater. Das ist eine richtig gute Sache", sagte der 57-Jährige gestern. Fischers Sohn Thomas war in Sotschi als Skicrosser im Einsatz. Edelmetall konnte er nicht gewinnen.

"Nach den Spielen von Vancouver habe ich gesagt, ich mache noch mal vier Jahre bis Sotschi. Jetzt reicht es aber, ich habe mit meinem Biathlon-Camp daheim in Ruhpolding genug zu tun", sagte Fischer. Auch Cheftrainer Uwe Müssiggang (62) hat seinen Abschied angekündigt, so dass im Trainer-Stab der deutschen Skijäger ein Neuaufbau ansteht.

Andrea Henkel bestreitet heute (15.30 Uhr) in der Staffel ihr letztes Rennen auf der Olympia-Bühne. "Ich möchte mit einer Medaille nach Hause kommen, so wie bisher immer bei Olympischen Spielen", sagte Henkel. Neben der 36-Jährigen nominierte Bundestrainer Gerald Hönig gestern Franziska Preuß, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier. Dieses Quartett war im Dezember beim Frankreich-Weltcup zum Sieg gelaufen. Evi Sachenbacher-Stehle, die als Vierte im Massenstart für das beste deutsche Ergebnis bei den Frauen in Sotschi gesorgt hatte, muss zuschauen.