Der 3:0-Sieg gegen das nicht für die EM qualifizierte Schottland am Samstag in Metz war für die französische Elf eine gelungene Generalprobe. Zum ersten Mal in diesem Jahr blieb sie ohne Gegentor. Zudem erhöhte die Mannschaft um Doppeltorschütze Giroud vom FC Arsenal und Bayern Münchens Kingsley Coman, der nach der Pause für Antoine Griezmann von Atletico Madrid Platz machen musste, die eigene Ausbeute auf 13 Treffer in vier Spielen. "Das ist gut für das Selbstvertrauen", sagte Deschamps: "Aber wir werden jetzt nicht übermütig, die Spieler erst recht nicht." Der Welt- und Europameister weiß: Zwei Jahre ohne Pflichtspiel haben nur bedingte Aussagekraft, selbst wenn die Franzosen sich hochkarätigen Gegnern stellten. Hinzu kam, dass die Spiele gegen Weltmeister Deutschland und England durch die Terror-Attacken von Paris sportlich bedeutungslos waren.

Die traurige Stimmung von damals ist gewichen, Hoffnung und Zuversicht prägen die Mannschaft des EM-Gastgebers. Nicht aber Selbstzufriedenheit. "Wir müssen das Niveau noch weiter steigern", betonte Dimitri Payet von West Ham United . Allen voran wird es auf Giroud bei Frankreichs Titelmission ankommen. Nach dem Verzicht auf Real Madrids Karim Benzema wird der 49-malige Nationalspieler als Angriffsspitze gefordert sein. Im Spiel gegen die Schotten erzielte der 29-Jährige seine Länderspiel-Tore 16 und 17. Er traf auch beim 3:2-Erfolg gegen Kamerun und beim 3:2-Sieg gegen die Niederlande - nur beim 4:2-Erfolg gegen Russland ging Giroud in diesem Jahr leer aus. "Ich hoffe, dass meine Serie der Mannschaft weiterhin hilft, Spiele zu gewinnen", sagte er - und kann den EM-Auftakt kaum mehr erwarten: "Die Zeit beginnt, lang zu werden." Kapitän und Torwart Hugo Lloris betonte: "Wir legen jetzt den Schalter um und konzentrieren uns auf den Titelkampf, der nun kommt." Neben den Rumänen sind Albanien und die Schweiz die weiteren Gruppen-Gegner der Franzosen.