Payet erlöst die Franzosen

Paris · Die französische Fußball-Nationalmannschaft ist mit einem Arbeitssieg in die Heim-EM gestartet. Gegen kampfstarke Rumänen mussten die Franzosen bis kurz vor Schluss allerdings zittern.

 Olivier Giroud und Dimitri Payet sorgten für die beiden französischen Tore. Foto: Valat/dpa

Olivier Giroud und Dimitri Payet sorgten für die beiden französischen Tore. Foto: Valat/dpa

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Mit einem späten Geniestreich hat Dimitri Payet der Grande Nation unverhofft doch noch einen großen Abend beschert. Im Eröffnungsspiel der EM gegen Rumänien erlöste der Angreifer von West Ham United mit seinem traumhaften Linksschuss in den Torwinkel zum 2:1 (0:0) die Gastgeber vom schier übermenschlichen Erwartungsdruck, der die Mannschaft von Didier Deschamps über weite Strecken nervös und schwerfällig wirken ließ.

Zunächst hatte der lange verfemte Olivier Giroud (57.) vom FC Arsenal für einen ersten Aufschrei der Erleichterung im Stade de France gesorgt, nur acht Minuten später folgte bereits die Ernüchterung: Bogdan Stancu verwandelte einen von Patrice Evra an Nicolae Stanciu verschuldeten Foulelfmeter (65.) Der erlösende Treffer von Payet (89.) war schließlich der Lohn für das verzweifelte Bemühen, die standfeste Abwehr der Rumänen zu knacken. Glanz versprühte die Equipe tricolore allerdings selten. Es war ein Auftritt ohne Leichtigkeit, allzu schwer lasteten offensichtlich die Erwartungen des Landes auf den Blauen.

Frankreich war nach hypernervösem Beginn überlegen, hatte auch gute Chancen, vor allem durch Antoine Griezmann (14. und 37.) und den über weite Strecken unsichtbaren Paul Pogba (57.) kurz vor dem Führungstreffer, konnte aber von Glück sagen, nicht jeweils zu Beginn der Halbzeiten in Rückstand zu geraten.

Das Eröffnungsspiel war vor dem Anpfiff noch einmal zu mehr als nur einer sportlichen Angelegenheit überhöht worden. "Ich glaube, dass wir gewinnen", sagte der französische Staatspräsident Francois Hollande, "es wäre sehr wichtig." Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Franzosen schienen die Marseillaise mit besonderer Inbrunst zu singen. Doch viel hätte nicht gefehlt, und die Euphorie hätte bereits nach vier Minuten einen Dämpfer bekommen. Nach einem Eckball der Rumänen kam Stancu aus zwei Metern frei zum Schuss, zielte aber genau auf Torhüter Hugo Lloris.

Die Franzosen wirkten ungeordnet. Erst nach etwa zehn Minuten fing die Mannschaft von "General" Didier Deschamps an, sich das Blei aus den Beinen zu spielen. Auch Chancen ergaben sich: Ein Kopfball von Giroud flog knapp neben das Tor (10.), ein Kopfball von Antoine Griezmann landete am Pfosten (14.). Frankreich war bemüht, machte Druck, erst recht nach dem Ausgleich, doch die Rumänien verkauften sich teuer. Allerdings nicht lange genug.

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