Balaz blickt nicht mehr zurück
Saarlouis. Es war die Geschichte von einem, der ausgezogen war, Handball zu spielen, und es am Ende nicht durfte. Ein ganzes Jahr war Jakub Balaz dazu verdammt, zuzusehen. Zuzusehen, während die anderen spielten und um ihn herum ein erbitterter Vertragsstreit zwischen dem RPS-Oberligisten SGH St. Ingbert und dem damaligen Regionalligisten HG Saarlouis tobte
Saarlouis. Es war die Geschichte von einem, der ausgezogen war, Handball zu spielen, und es am Ende nicht durfte. Ein ganzes Jahr war Jakub Balaz dazu verdammt, zuzusehen. Zuzusehen, während die anderen spielten und um ihn herum ein erbitterter Vertragsstreit zwischen dem RPS-Oberligisten SGH St. Ingbert und dem damaligen Regionalligisten HG Saarlouis tobte. Das ist jetzt, nach seinem Wechsel zu Saarlouis, für Balaz "eine Geschichte, die weit hinter mir liegt".
Ablöse von 15 000 Euro
Und wenn der 22-Jährige davon spricht, hört es sich tatsächlich so an, als läge all das Jahre hinter ihm und nicht erst wenige Monate: "Ich schaue nicht zurück, sondern nur noch nach vorne. Denn endlich bin ich wieder auf dem Spielfeld." Dort, wo er ja auch hingehört.
Natürlich liegt es jetzt an ihm, die Frage zu beantworten, wie gut er den Sprung vom Zuschauer in der RPS-Oberliga in die Startformation eines Zweitligisten verkraftet hat. Zumal Balaz nach dem Weggang von Peter Vozar (TSV Lohr) der einzige Linkshänder im Saarlouiser Rückraum ist. Doch die Verantwortlichen der HG Saarlouis vertrauen Balaz und sind überzeugt, dass der slowakische Junioren-Nationalspieler die Vorschusslorbeeren rechtfertigen kann. Immerhin hat die HG Saarlouis eine stolze Ablöse in Höhe von 15 000 Euro für Balaz gezahlt. "Es war in der ersten Woche schon hart, sich an das intensivere Training zu gewöhnen, aber es macht Spaß. Und das gleicht die Härte aus", sagt Balaz.
Erste Ansätze, welches Potenzial er hat, zeigte der Rückraumspieler im DHB-Pokalspiel am vergangenen Samstag gegen den Ligakonkurrenten Neuhausen (36:29), als er fünf Tore erzielte und vor allem offensiv immer wieder Akzente setzte. Und auch sein Mannschaftskollege Kreisläufer Andre Kropp hat keine Befürchtungen, dass der Schritt zu groß für ihn sein könnte: "Natürlich ist er noch ein wenig nervös, aber das ist doch normal."
"Mit Herz ins Spiel gehen"
Eine Kategorie über Neuhausen dürfte der Auftaktgegner in der 2. Bundesliga, der letztjährige Tabellenvierte SG BBM Bietigheim, sein. Anwurf in der Saarlouiser Stadtgartenhalle ist am Samstag um 19.30 Uhr. "Wenn wir die Leistung aus dem Pokal bestätigen können und mit Herz in das Spiel gehen, ist alles für uns drin", sagt Balaz. Und vielleicht "gibt es ja auch eine Überraschung mit unseren Fans im Rücken". Denn durch den Tausch des Heimrechtes startet die HG Saarlouis mit zwei Heimspielen (Bietigheim und Friesenheim) in die Saison. "Das kann ein Vorteil für uns sein, in die Saison zu kommen. Wichtig ist aber, dass wir den Zuschauern Spaß vermitteln und kämpfen", gibt Balaz als Ziel aus. Dafür könnte er der Richtige sein. Denn wenn im Moment wieder jemand Spaß am Handballspielen hat, dann Jakub Balaz.
