FC Homburg gegen SV Elversberg Mendlers Doppelpack lässt den FCH im Derby jubeln

Homburg · Vor 2276 Zuschauern bezwang der FC Homburg am Samstagnachmittag im Homburger Waldstadion die SV Elversberg beim Saarderby der Fußball- Regionalliga.

FC Homburg gegen den SV Elversberg - So lief das Spiel
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Foto: Heiko Lehmann

Der FC Homburg hat das Saarderby in der Fußball-Regionalliga für sich entschieden. Vor 2276 Zuschauern im Homburger Waldstadion bezwangen die Grün-Weißen am Samstagnachmittag die SV Elversberg nach einer umkämpften Partie mit 2:1 (1:1). Spieler des Spiels für die Gastgeber war Mittelfeldspieler Markus Mendler, der den Sieg über den bisherigen Tabellendritten mit seinem Doppelpack und den Saisontoren zehn und elf auf den Weg brachte. Nach einer guten Stunde traf Mendler für die zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl agierenden Homburger – Torwart Krystian Wozniak hatte wegen Notbremse Rot gesehen (51. Minute) – per Elfmeter zum 2:1-Siegtreffer (75.). Zuvor hatte sich SVE-Kapitän Kevin Conrad im Strafraum ein Handspiel geleistet und war danach als zweiter Akteur im Spiel mit Rot vom Platz gestellt worden (74.). Durch den neunten Saisonsieg behält der FCH die Tabellenspitze der Regionalliga mit 31 Punkten im Auge. Für Elversberg (35 Punkte) war es eine verpasste Chance, sich im Tableau weiter ganz oben festzusetzen.

Nach dem spielfreien Wochenende zuletzt schickte Homburgs Trainer Timo Wenzel eine gegenüber dem 5:2-Sieg im Saarlandpokal beim Oberligisten FV Diefflen auf einer Position veränderte Elf ins Saarderby: Für Jannis Reuss rückte Jonas Scholz gegen Elversberg in die Innenverteidigung neben Abwehrchef Daniel Di Gregorio. Bei den Gästen sah Trainer Horst Steffen nach dem 4:2-Heimerfolg vom vergangenen Samstag gegen den FSV Frankfurt keinen Grund, etwas an seiner ersten Elf zu ändern.

Die Startphase im Derby verlief verhalten. Beide Teams waren zunächst vor allem darauf bedacht, defensiv sicher zu stehen. Die Elversberger besaßen häufiger den Ball, im Spiel nach vorne mussten die Zuschauer aber erst mal länger auf gefährliche Szenen warten. In der zehnten Minute war es Patrick Dulleck, der nach einem Homburger Umschaltmoment in den Strafraum eindrang, an Elversbergs Verteidiger Laurin von Piechowski vorbeizog, aber den Moment des Abschlusses verpasste. Sekunden später folgte der erste grün-weiße Torschuss durch Serkan Göcer, dessen Versuch aus 18 Metern knapp links am Elversberger Gehäuse vorbeiging (11. Minute). Direkt danach wurde Dulleck nach starker Balleroberung von Marco Hingerl gegen Eros Dacaj bei seinem Schuss rechts im Strafraum gerade noch geblockt (12.). Auf der Gegenseite tauchten dann auch die Gäste erstmals gefährlich vor dem Homburger Tor um Keeper Krystian Wozniak auf: Israel Suero rauschte in der Mitte nur knapp an einer Hereingabe von Luca Schnellbacher vorbei (14.).

Kurz darauf ergab sich für die SVE die bis dahin größte Chance der Partie: Schnellbacher behauptete sich nach einem Chipball gegen Di Gregorio, fand frei vor Wozniak im FCH-Torwart aber seinen Meister (17.). Das Tor fiel daraufhin gegenüber – und es war einmal mehr Markus Mendler, der dafür verantwortlich zeichnete. Nach einer Linksflanke von Jubilar Tim Stegerer, der sein 250. Pflichtspiel für die Grün-Weißen absolvierte, behauptete sich Dulleck in der Mitte im Kopfballduell, verlängerte die Kugel Richtung linker Pfosten, wo Mendler das Leder aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie drückte (22.) – bereits das zehnte Saisontor für den Neuzugang vom 1. FC Saarbrücken.

Nach dem Rückstand brauchte Elversberg kurz, um sich wieder zu fangen. In der Folge intensivierten die Gäste merklich den Druck auf das Homburger Tor, klare Chancen blieben zunächst aber aus. Die nächste dicke Gelegenheit hatte derweil die Heimelf: Hingerls Schuss rechts im Strafraum kratzte SVE-Torwart Frank Lehmann gerade so aus dem kurzen Eck (34.). Danach jagte der in Hälfte eins bärenstarke Hingerl dem Gegner einmal mehr den Ball ab, über Mendler kam die Kugel am Strafraumrand zu Göcer, dessen Schuss über den Kasten rauschte (35.). Ausgerechnet der so starke Hingerl war es kurz darauf, der mit seinem Foul an der Außenlinie den Elversberger Ausgleich begünstigte. Den folgenden Freistoß brachte Dacaj scharf in Richtung Homburger Tor. Der Ball flog an Freund und Feind vorbei zum zweiten Pfosten, wo Schnellbacher zur Stelle war und ohne Mühe zum 1:1 (38.) eindrückte.

Der Treffer gab den Gästen spürbar Aufwind. Homburg tat sich fortan schwer, die SVE vom eigenen Tor fernzuhalten – ehe ein Standard Entlastung und fast die erneute Führung brachte: Mendlers Freistoßflanke landete etwas glücklich bei Hingerl, der rechts im Strafraum per Flachschuss an der starken Fußabwehr von Lehmann scheiterte (44.). Nach der anschließenden Mendler-Ecke brannte es erneut lichterloh im Gästestrafraum. Scholz setzte seinen Kopfball nur knapp am linken Pfosten vorbei (45.). Kurz darauf ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.

Zur zweiten Halbzeit kamen beide Mannschaften unverändert aus der Kabine: Elversberg übernahm zunächst die Spielregie. Homburg hielt mit kämpferischem Einsatz dagegen – und musste dann früh in Hälfte zwei einen herben Rückschlag verkraften. Nach einem Pass in die Tiefe von Dacaj kam FCH-Torwart gegen den durchlaufenden Valdrin Mustafa zu spät und fällte den SVE-Offensiven kurz vor dem Strafraum. Schiedsrichter Jonas Brombacher brauchte nicht lange für seine Entscheidung, den Polen für seine Notbremse mit Rot vom Feld zu beordern (51.). Wenzel reagierte, brachte David Salfeld für Loris Weiss als neuen Schlussmann.

Die Ausführung des folgenden Freistoßes 20 Meter vor dem Tor in zentraler Position verzögerte sich daraufhin, weil einige Homburger Anhänger im Fanblock Bengalos zündeten und Schiri Brombacher die Mannschaften kurz vom Feld zitierte. Die Fortsetzung übernahm danach Dacaj, der mit dem Freistoß aber an der Homburger Mauer hängenblieb (57.). In Überzahl wurde der Elversberger Druck immer größer. Nach genau einer Stunde traf der gerade für Mustafa eingewechselte Kevin Koffi zum vermeintlichen 2:1 für die SVE, der Treffer wurde aber wegen eines vorherigen Handspiels nicht gegeben (61.).

Danach belagerten die Gäste permanent den Strafraum der Heimelf. Homburg kam kaum noch zu Entlastung. In der 70. Minute wagte Mendler mal einen Vorstoß, letztlich wurde Dullecks Versuch am Strafraumrand aber abgeblockt. Kurz darauf tauchte Mendler nach einem FCH-Konter in Abschlussposition auf, sein abgefälschter Schuss ging aber knapp über das Tor (72.). Die folgende Ecke sorgte dann für neue Verhältnisse im Spiel: Der Ball landete bei Mart Ristl, dessen Versuch im Zentrum SVE-Spielführer Kevin Conrad wohl mit der Hand abwehrte. Schiedsrichter Brombacher zeigte dem Sünder nach kurzer Bedenkzeit den Roten Karton (74.) – damit war der nummerische Gleichstand wieder hergestellt.

Auf der Anzeigetafel prangte kurz darauf der neue Spielstand von 2:1, denn Mendler ließ sich die fällige Elfmeterchance nicht nehmen, schickte Lehmann in die rechte Ecke und versenkte die Kugel souverän im linken unteren Eck (75.). Nach der heftig umjubelten Führung bekamen die Gastgeber Oberwasser. Elversberg wirkte nach dem Rückstand geschockt und schaffte es daraufhin nicht mehr wirklich, sich noch gefährliche Aktionen zu erarbeiten. Mit dem neunten Saisonsieg behalten die Homburger die Tabellenspitze weiter im Auge. Für Elversberg war es erneut eine verpasste Chance, um sich in der Tabelle ganz oben einzunisten. Während auf den sechstplatzierten FC Homburg am kommenden Sonntag um 14 Uhr gegen Kickers Offenbach direkt das nächste Topspiel vor Heimkulisse wartet, sind die Elversberger am Wochenende spielfrei.

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