Winter-Wetter im Saarland und in Deutschland Chance auf weiße Weihnachten? Experten sagen jetzt kalte Monate voraus

Saarbrücken · Tief „Peter“ brachte vergangene Woche den ersten Schnee in einige Regionen des Landes. Müssen wir uns nun auf einen Kälteeinbruch gefasst machen? Experten wagen eine erste Prognose für die kommenden Wochen.

Gibt es im Winter 2021 wieder Schnee im Saarland? 

Gibt es im Winter 2021 wieder Schnee im Saarland? 

Foto: rup/Rolf Ruppenthal;GMLR

Der goldene Oktober ist endgültig vorbei. Stattdessen brachte Tief „Peter“ den ersten Schnee nach Baden-Württemberg und Bayern, im Saarland und in Rheinland-Pfalz reichte es jedoch nur für Regen. Wie der Deutsche Wetterdienst berichtet, war der Oktober im Saarland generell ziemlich nass. Das kleinste Bundesland besetzte mit Hamburg den zweiten Platz der nassesten Regionen Deutschlands. Trotzdem strahlte die Sonne im Oktober 2021 gegenüber Vorjahr mit 106 Sonnenstunden, 24 Stunden häufiger.

Nach einem sonnigen Wochenende soll es in den kommenden Tagen eher ungemütlich werden - dafür sorgt Tief „Nael“. Das Tief ist aktuell zwischen einem kräftigen Russlandhoch und dem Hoch Silvi über dem Ostatlantik gefangen. Von dort aus wird polare Meeresluft über Spanien und Frankreich hinweg bis in den Mittelmeerraum geleitet. In diesem Bereich bilden sich so immer neue Tiefdruckgebiete, die über Deutschland hinwegziehen.

Doch was bedeutet das für die kommenden Wintermonate? Obwohl es für konkrete Vorhersagen noch zu früh ist, sind sich Wetter-Experten größtenteils einig, dass der Dezember in Deutschland kalt ausfallen wird. Meteorologe Jan Schenk erklärt in einem Video von „The Weather Channel“, dass es sogar „einer der kältesten Dezember der letzten zehn Jahre“ werden könnte. Für ein richtiges Winterwonderland bedarf es aber nicht nur niedriger Temperaturen, sondern auch Schnee. Auch in dieser Hinsicht gibt es gute Neuigkeiten: Die Wetterlagen böten im Dezember auch Chancen auf Schnee. „Weiße Weihnachten sind damit auf jeden Fall möglich“, so Schenk weiter. Sogar bis in den Januar hinein könnte sich das eisige Wetter durchsetzen.

Störung des Polarwindes könnte für Kälteeinbruch sorgen

Die Meteorologen stützen ihre Langzeitprognose auf das Verhalten des Polarwindes: Die Koppelung des kaltes Polarwindes an den Jetstream kann dafür sorgen, dass polare Kaltluft nach Süden ausbricht. Die Drehung des Höhenwindes nennt man „Berliner Phänomen“. Dieses sei aktuell über Nordamerika zu beobachten. Diese frühe Störung des Polarwindes habe zur Folge, dass es im November zu einem Zurückschnappen des Polarwindes kommt. Wenn der Polarwirbel so früh gestört wird, ist eine weitere Störung in sechs bis acht Wochen wahrscheinlich. Dadurch könnte der Wirbel im Dezember über Europa und Deutschland ziehen und uns extrem niedrige Temperaturen bescheren.

Deutscher Wetterdienst nimmt Abstand von Langzeitprognosen

Der Deutsche Wetterdienst sieht Langzeitprognosen problematisch. Ein Trend sei erst wenige Wochen vorher erkennbar, eine richtige Prognose erst eine Woche zuvor. Laut dem Deutschen Wetterdienst sei aktuell noch nicht erkennbar, ob Deutschland mit einem frostigen Winter rechnen kann. 

 Diplom-Meteorologe Dominik Jung steht einer weißen Weihnacht ebenfalls kritisch gegenüber. Der US-Wetterdienst NOAA sagt einen eher milden Dezember in Deutschland voraus. An Weihnachten rechnet der US-Wetterdienst jedoch mit einem regelrechten Kälteeinbruch. Demnach drohen dem Süden und der Mitte Deutschlands weitaus niedrigere Temperaturen als gewöhnlich, so der Wetter-Experte gegenüber wetter.net.

Wetter in Deutschland: Dezember könnte der „winterlichste Monat“ werden

Am zweiten Weihnachtsfeiertag könnte die Temperatur in Deutschland auf minus neun Grad fallen. Um die Frage nach einer weißen Weihnacht zu beantworten, sei es noch zu früh, so Jung gegenüber wetter.net. Trotzdem stünden die Chancen nicht schlecht, dass der Dezember 2021 „der winterlichste Monat“ des kommenden Winters werden könnte.

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