"Weg mit dem Beamten-Mob!"

Hassel/Rohrbach/Rentrisch. Glaubt man den Hasseler Hexen, dann "war hier früher beim Rathaussturm mehr los". Gerade mal vier Hexen sind aus den "guten alten Zeiten" noch übrig geblieben, wovon eine deutliche Fastnachtsermüdung zeigte: "Ich maan keen Hut mehr

 Ganz Rohrbach schien gestern Vormittag für die zehnte Rohrbacher Rathausstürmung auf den Beinen zu sein. Die Geierfrauen ließen Ortsvorsteher Hans Wagner keine Chance.Fotos: Cornelia Jung

Ganz Rohrbach schien gestern Vormittag für die zehnte Rohrbacher Rathausstürmung auf den Beinen zu sein. Die Geierfrauen ließen Ortsvorsteher Hans Wagner keine Chance.Fotos: Cornelia Jung

Hassel/Rohrbach/Rentrisch. Glaubt man den Hasseler Hexen, dann "war hier früher beim Rathaussturm mehr los". Gerade mal vier Hexen sind aus den "guten alten Zeiten" noch übrig geblieben, wovon eine deutliche Fastnachtsermüdung zeigte: "Ich maan keen Hut mehr." Das kann ja heiter werden! Doch kaum ausgesprochen, bogen die "Maxis" der Kita um die Ecke und verbreiteten anständig verboozt Stimmung. Gleichzeitig trafen die feinen Frauen und die Ata-Girls mit ihren Putzutensilien vorm Hasseler Rathaus ein, um Kehraus zu machen bei den Oberen und den Schlüssel in ihre Gewalt zu bringen. "Mir sind die Ata-Fraun tralalalala…" sangen sie im Chor, wogegen sich noch der "Holzmichel" aus der Konserve durchsetzte. Aber auch die Ata-Girls leben noch und hoben zum lautstarken Zwiegespräch mit Ortsvorsteher Markus Derschang an: "Das Tor mach hoch, die Tür mach weit - die Ata-Girls sind schon bereit!" Ata-Sprecherin Sabine Pink kam in einer Tonne, denn "wir Ata-Girls sind gar nicht froh, wird jede Tonne doch verwoo". "Ist heute denn schon Müllabfuhr?", konterte der Hasseler Chef und bemerkte noch, dass die Girls ausgerechnet mit der einzigen Tonne, nämlich der blauen, gekommen sind, die "nix koscht". Doch die Putzteufel konnten der Müllgeschichte noch was Gutes abgewinnen und priesen die Tonne als "Rollator für Arme". Das "Rathausdreigestirn" Bert, Markus und Bernd ließ sich auf keine Diskussion ein und verweigerte die Schlüsselübergabe. Doch "die Frauen sind auf Zack, die stecken die Paragraphendreher in den Sack" - beziehungsweise in die Tonne - und setzten zum Sturm an.

Gebremst jedoch vom Ortsvorsteher, der Eintritt verlangte: "Das Geld muss das Reparieren von Schlaglöchern decken, das können wir nicht einfach in euch Frauen stecken." Doch die "Schwätzer" und "Frauenhetzer" hatten keine Chance gegen geballten Frauencharme und gaben das Rathaus nahezu kampflos in vorerst gefesselte Frauenhände.Schon eine Stunde später ist um 11.11 Uhr in Rohrbach die Hölle los. Gefühlte Millionen Rohrbacher waren auf den Beinen, um die Rathausstürmung mit den Hauptakteuren "Roswitha (Schlarb) Gnadenlos" sowie Orsvorsteher Hans Wagner zu erleben. Glaubt man den Geierfrauen, dann wird die nächste Partei "kunterbunt" und "Roswitha ist die Führungsspitze und wird dann bald im Rathaus sitze." Mit zuckersüßer Stimme versuchte sie es auf die sanfte Tour. Doch "der Querschnittsbeamte und Quatschverzapper - das Wagnerhans'l" ließ sich nicht einlullen, zumal sein Reich als "gemütliches Beamtenschlafhaus" verunglimpft wurde. An die Chefin der Geierfrauen gerichtet verkündete er: "Du brauchst mir nicht einzuheizen, wir heizen hier mit Verstand." Das war eine Steilvorlage für "Geburtstagskind" Roswitha: "Deshalb ist es bei euch auch so kalt!" "Heizkörper Roswitha mit explosivem Inhalt" blies zum Sturm und rief: "Weg mit dem Beamtenmob! Nur durch Frauen ist das Rathaus zu retten. Bei Geldnot wird's verkloppt."

Die Geierfrauen sprachen's, stürmten das Rathaus und binnen Minuten hatten sie mit ihrem "Gefolge" das hohe Haus erobert. Auch in Rentrisch musste sich am Nachmittag des Fetten Donnerstag Dieter Schörkl den närrischen Weibern ergeben. "Ist heute denn schon Müllabfuhr?"

 Ortsvorsteher Markus Derschang setzt Ata-Girl und Ober-Putzteufel Sabine Pink kurzfristig im Hasseler Rathaus fest.

Ortsvorsteher Markus Derschang setzt Ata-Girl und Ober-Putzteufel Sabine Pink kurzfristig im Hasseler Rathaus fest.

Ortsvorsteher Markus Derschang zu den Ata-Frauen

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