Was wird aus dem Schandfleck?

Sulzbach. Die Stadt Sulzbach will das alte Umspannwerk in Hühnerfeld kaufen. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrates hat Bürgermeister Michael Adam einstimmig die Erlaubnis erteilt, über den Ankauf zu verhandeln. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist ein Schandfleck und gammelt seit vielen Jahren vor sich hin

Sulzbach. Die Stadt Sulzbach will das alte Umspannwerk in Hühnerfeld kaufen. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrates hat Bürgermeister Michael Adam einstimmig die Erlaubnis erteilt, über den Ankauf zu verhandeln.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist ein Schandfleck und gammelt seit vielen Jahren vor sich hin. Und das in attraktiven Lage, nur wenige Meter entfernt von der Auf- und Abfahrt zur A 623. Seit knapp vier Jahren ist der Bürgersteig vor dem Gebäude mit einem Bauzaun abgesperrt. Steine hatten sich aus der Fassade gelöst.

Bei der Stadtverwaltung gab es immer wieder Überlegungen, was man mit dem unter Denkmalschutz stehenden Haus anfangen könnte. Mal sollte hier ein gemeinsamer Bauhof der Stadt Sulzbach und der Gemeinde Quierschied untergebracht werden. Mal wollte der Citroën-2 CV-Clubs Action Ents Saar ein Museum einrichten. Alles scheiterte. Das Problem an der Sache waren in erster Linie die schwierigen Eigentumsverhältnisse. Der letzte Eigentümer ist in Insolvenz. Wie Bürgermeister Michael Adam mitteilte, liegt der Verwaltung ein "angemessenes Übernahmeangebot" des Insolvenzverwalters vor.

Wegen der Sicherungsmaßnahmen an dem Gebäude hat die Stadt zwei Zwangshypotheken auf dem Grundstück in Höhe von rund 34 000 Euro eintragen lassen. Mit Zinsen ist der Wert auf rund 37 000 Euro angewachsen. Bei einem geschätzten Bodenpreis von etwa 70 000 Euro könnte die Stadt beim gleichzeitigen Verzicht auf ihre Forderungen das Umspannwerk für 33 000 Euro kaufen. Man habe sich das Gebäude intensiv angeschaut, teilte Bauamtsleiter Steffen Banuat dem Ausschuss mit. Dabei habe man festgestellt, dass das Haus stark vermüllt ist. Außerdem müsste noch das Altlasten-Risiko geprüft werden.

Wenn das Umspannwerk der Stadt gehört, sieht Banuat zwei Alternativen: denkmalgerechte Sanierung oder Abriss. Er erklärte, das Gebäude könne mit einer Sanierung zum echten Schmuckstück werden. Michael Adam sicherte den Ausschussmitgliedern zu, er werde die Stadt keineswegs ins finanzielle Abenteuer stürzen. Alle zeigten sich erfreut, dass "endlich Bewegung in die Sache kommt".

Hintergrund

Das Umspannwerk in Hühnerfeld wurde 1926 von der französischen Grubenverwaltung gebaut. Mit zwei weiteren Werken versorgte es Gruben im Sulzbacher Raum mit Strom. Von den drei gibt's nur noch das in Hühnerfeld. Das Umspannwerk wurde in den 50er Jahren stillgelegt und steht unter Denkmalschutz. ll

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