Wandern zum Abschluss der Ferien

Homburg. Es sind noch Ferien und damit ist noch Zeit für einige schöne Ausflüge in die Umgegend, bevor die Schule wieder anfängt. Denn so öde ein Sonntagsspaziergang für Kinder sein kann, so spannend ist eine Wanderung auf Abenteuerpfaden. Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, was Klassifizierungen und Bewertungen angeht

Homburg. Es sind noch Ferien und damit ist noch Zeit für einige schöne Ausflüge in die Umgegend, bevor die Schule wieder anfängt. Denn so öde ein Sonntagsspaziergang für Kinder sein kann, so spannend ist eine Wanderung auf Abenteuerpfaden. Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, was Klassifizierungen und Bewertungen angeht. Es gibt vor allem die Premiumwanderwege, auf denen man eigentlich nie etwas falsch machen kann. Einige davon verlaufen im Saarland, noch mehr im angrenzenden Rheinland-Pfalz, was allein schon dem viel größeren Ausmaß des Nachbarbundeslandes geschuldet ist. Allerdings sind die Vernetzungen zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz groß, so dass es vor allem für Saarpfälzer viele Vergünstigungen gibt. Das fängt mit der S-Bahn Rhein Neckar an, die in Homburg hält, günstige Ferientarife anbietet und sogar Erlebnis-Wanderwege auf ihrer Internet-Seite vorschlägt. Dazu muss man wissen: man kann in Homburg in die S-Bahn einsteigen, bekommt aber am Homburger Bahnhof nach wie vor keine Fahrkarten für diese Bahn, die zu einem anderen Tarifgebiet gehört. In Zweibrücken kann man hingegen die Fahrkarten kaufen. Obendrein gibt es auch die Erlebnis-Card Rheinland-Pfalz-Saarland, die man in beiden Bundesländern gleichermaßen einsetzen kann, wenn man eintrittspflichtige Sehenswürdigkeiten besuchen möchte (wir berichteten).Abenteuer und KlassikerUnd es gibt die Broschüre "Premium Wandern - Die Besten im Südwesten" aus dem Saarbrücker M + H Verlag. Autor und Verleger Harald Hartusch hat selbst die Wanderstiefel geschnürt und alle in seinem Buch vorgestellten Wege selbst erwandert zwischen Schwarzwald und Eifel, Rhein, Mosel und Saar. Wir fragten ihn, was er für Eltern mit größeren Kindern als spannenden Abschluss der Ferien empfehlen könne. "Ich habe da einen absoluten Klassiker und einen Kletterweg mit unglaublichen Aussichten im Sinn", sagte Hartusch, "der Klassiker wurde erst kürzlich überholt und nach modernen Richtlinen neu gestaltet, der andere erfüllt alle Wünsche nach Sport und Spannung." Und welche Wege sind das? "Der Dahner Felsenpfad und der Hatzenporter Laysteig". Der Klassiker Dahner Felsenpfad ist ein zwölf Kilometer langer Rundweg, der zum großen Teil nun auf völlig neu angelegten schmalen Trassen verläuft und attraktive Felsformationen erschließt, die bisher abseits der bekannten Wege im Verborgenen lagen. Fünf Felsmassive sind Aussichtsfelsen und bieten atemberaubende Blicke in die Landschaft. Wer sich auf den Weg macht, braucht keine Erfahrung als Kletterer, sollte aber einigermaßen trittsicher sein und eine gewisse Kondition haben. Denn bequeme Passagen wechseln sich ab mit Stufen und schmalen Abschnitten, die, wo erforderlich, mit Handseilen gesichert sind. Für Erfrischung unterwegs sorgen der Rothsteigbrunnen, ein kühler Bachlauf, eine Kneipp-Anlage sowie auf etwa halber Strecke die Einkehr in der Dahner Hütte des Pfälzerwaldvereins. Wegen zahlloser Steigungen und Abstiege sowie immer wieder gekonnt eingestreuten Kletterpartien wird diese Tour von Harald Hartusch als mittelschwer eingestuft. Startpunkt ist der Parkplatz am Badeparadies Felsland/Campingplatz in Dahn. Der Weg nach HatzenportNach dem Ausflug in die Westpfalz (die von uns aus gesehen im Osten liegt) geht's an die Mosel, nach Hatzenport. "Terrassenmosel" nennt sich diese einzigartige Kulturlandschaft zwischen Cochem und Koblenz. Startpunkt für die Laysteig-Tour ist hinter der Bahnunterführung. Auf einem unwegsamen Steilpfad erklimmt man den ersten Berg, der mitten im Ort schon Teil des Laysteiges ist. Zwischen Dornen und schroffen Felsen hindurch zwängt man sich dann Meter um Meter höher und gewinnt langsam die Übersicht auf eine echte Traumkulisse. Mächtige Eisenbahnschwellen aus Holz wurden zur Treppe verarbeitet und führen steil hinauf zur Rabenlay. Die von Menschenhand kultivierten Weinberge bleiben allmählich zurück und werden von schönen Wiesen ersetzt. Zwischen Felsklippen und urwüchsigen Krüppeleichen geht es hoch und runter und obendrein über Stock und Stein - ein absoluter Abenteuer-Parcours unter südlicher Sonne. Tief unter den Wanderern liegt das Moseltal wie ein zum Leben erwachtes Gemälde. Ohne Netz und doppelten Boden geht es in schwindelerregenden Höhen weiter bis zum Rabenlay, dem Aussichtspunkt des Wander-Abenteuers. Steiler als hier können Moselhänge kaum fallen. Der Weg zurück ist gut zu bewältigen, er führt über Eichenwäldchen, Felder, Wiesen, durch die Niederung eines Baches und über ein paar Geröll-Lawinen. Markierung: Traumpfade Rhein-Mosel-Eifel-Land, Länge: zwölf Kilometer. Eine mittelschwere Tour, die größeren Kindern jede Menge Spaß bereiten dürfte, auf der aber auch 540 Höhenmeter zu überwinden sind! Wegen der steil abfallenden Hänge und der schmalen Pfade ohne Sicherung ist der Weg für kleinere Kinder und trittunsichere Menschen nicht geeignet. maa

Auf einen BlickInfos über den Felsenpfad gibt's bei der Tourist-Information Dahner Felsenland, Schulstraße 29, 66994 Dahn, Telefon: (0 63 91) 91 96-2 22. Das Heft "Premium Wandern - Die Besten im Südwesten" ist beim M + H Verlag, Saarbrücken erschienen. 22 Top-Touren, die alle mehr als 50 Erlebnispunkte erhielten, werden auf fast 200 Seiten vorgestellt, dazu gibt es mehr als 400 Farbabbildungen, Kartenskizzen und genaue Wegbeschreibungen. Erschienen bei Edition Bonjour Deutschland, ISBN 978-3-9812835-1-8,Verkaufspreis: 16,80 Euro.

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