Von wegen armes Würstchen!

Wenn es ganz dicke kommt, dann gibt es nur noch wenige Dinge, die helfen, die aktuelle Depression zu überstehen. Für viele Zeitgenossen gehört zu den "lebensrettenden Maßnahmen" im Alltag eine schöne Bratwurst, wahlweise rot oder weiß, mit halbem oder ganzem Weck

Wenn es ganz dicke kommt, dann gibt es nur noch wenige Dinge, die helfen, die aktuelle Depression zu überstehen. Für viele Zeitgenossen gehört zu den "lebensrettenden Maßnahmen" im Alltag eine schöne Bratwurst, wahlweise rot oder weiß, mit halbem oder ganzem Weck. Unter Vernachlässigung aller Ernährungsempfehlungen (egal ob von der Ehefrau, dem Fitness-Studio oder der Bundesgesundheitsministerin persönlich) wird der nächste Imbiss angesteuert, die Bestellung aufgegeben und schon Augenblicke später landet der erste Zipfel im Mund: Gerettet! Kalorien machen eben doch glücklich!Und allen Unkenrufen zum Trotz, ist die Wurst-Versorgung im Kreis Neunkirchen weitgehend gesichert. Nicht ganz flächendeckend - so manche kleinere Ortschaften sind leider zur Wurst-Diaspora verkommen und werden bestenfalls vom Schnellen Hahn versorgt - aber doch einigermaßen gut organisiert. In Krisenfällen dürfte eine Wurst-Braterei, zumindest unter Einsatz eines Fahrzeuges, zu erreichen sein. Das SZ-Team jedenfalls kurvte fett-beschwingt von Grill zu Grill. Dann und wann brutzelten freundliche Herrschaften (alle mit jahrelanger Erfahrung im Hantieren mit Zange und Brötchen-Messer) sogar über dem Holzkohlen-Feuer. Reduzierung auf das Wesentliche scheint sich allerdings zu bewähren: In Wiesbach, wo am Aktiv-Markt von Horst und Gerdi Kessler jeweils freitags gegrillt wird, gibt es nur Wurst und Weck, sonst nix! Das wissen die Kunden und kommen gerne zum Schorsch und seinem Schwager Toni, die auch noch als örtliche Nachrichtenbörse dienen. Beim Imbiss an der Illinger Burg bildet die Wurst ebenfalls das Rückgrat der Speisekarte, während der Wurstkessel am Neunkircher Mantes-La-Ville-Platz beinahe in der Feinkost-Liga spielt. Ebenso der Imbiss am Alt Haus Furpach in Gutsweiher-Nähe. Und Horst und Monika Bresselschmidt bereiten am Schiffweiler Saalbau mittwochs sogar Gefüllte oder Leberknödel zu. Was den Hausmannsköstler erfreut, den wahren Wurst-Freund aber kalt lässt. Für ihn zählt eigentlich nur noch die Frage: Mit oder ohne Senf!?

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