Viele halfen, um Heike zu helfen

Rappweiler. Dicht gedrängt standen oder saßen die Besucher am vergangenen Wochenende im Bürgerhaus Rappweiler, um ihre Solidarität zu beweisen. Solidarität für eine junge Frau aus dem Ort, die ein schweres Schicksal erleiden muss: Heike Leidinger erkrankte vor drei Jahren an einer seltenen Rheumakrankheit und ist auf ihren Rollstuhl und die Hilfe ihrer Familie angewiesen

 Auf reges Interesse stieß der Flohmarkt im Bürgerhaus bei den Schnäppchenjägern. Fotos: SZ

Auf reges Interesse stieß der Flohmarkt im Bürgerhaus bei den Schnäppchenjägern. Fotos: SZ

 In der Schminkecke war der Andrang groß.

In der Schminkecke war der Andrang groß.

Rappweiler. Dicht gedrängt standen oder saßen die Besucher am vergangenen Wochenende im Bürgerhaus Rappweiler, um ihre Solidarität zu beweisen. Solidarität für eine junge Frau aus dem Ort, die ein schweres Schicksal erleiden muss: Heike Leidinger erkrankte vor drei Jahren an einer seltenen Rheumakrankheit und ist auf ihren Rollstuhl und die Hilfe ihrer Familie angewiesen. Aus diesem Grund musste ein behindertengerechtes Haus gebaut werden. Es ist mittlerweile fertiggestellt, und die junge Mutter ist mit ihrem kleinen Sohn umgezogen. Der Erlös der Veranstaltung soll zur Finanzierung des Hauses beitragen Als Patrizia Dietzen-Theisen, eine Bekannte von Heike Leidinger, die Idee hatte, einen Flohmarkt zu organisieren, dessen Erlös Heike Leidinger zu Gute kommen sollte, erklärte sich die Partyband Celebration (früher Crazy Hurricans) spontan bereit, zu diesem Anlass ein Konzert zu geben, bei dem sie ohne Gage spielen wollten. Somit war klar, dass aus dem Flohmarkt eine größere Veranstaltung werden würde. Michael Dicke, Vorsitzender des SV Rappweiler, schlug vor, ein Treffen mit Ortsvorsteherin Maria Greuter sowie allen örtlichen Vereinen zu organisieren. Ohne Zögern erklärten sich alle bereit, in irgendeiner Form bei der geplanten Veranstaltung mitzuhelfen. Die Resonanz auf eine entsprechende Ankündigung in der Internetplattform "Wer-kennt-wen" (w-k-w) zeigte bald, dass das Interesse auch bei der Bevölkerung sehr groß war. Deshalb wurde zusätzlich für das Benefiz-Wochenende noch ein Zelt aufgestellt, das ebenfalls gesponsert wurde.Bei vollem Haus sorgte zunächst am Samstagabend die Band Celebration für tolle Stimmung im Bürgerhaus. Der Eintritt zu dem Konzert war frei, aber es war ein großes Sparschwein aufgestellt, das sich durch viele Spenden bald füllte. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert. Die Stunde mehr an Schlaf durch die Zeitumstellung kam da manchem Besucher zugute. Der Sicherheits-Dienst, der ebenfalls kostenlos im Einsatz war, hatte wenig zu tun, und auch die Feuerwehr berichtete von keinerlei Zwischenfällen.Am Sonntag begann um elf Uhr ein privater Flohmarkt in der Schule. Schon früh strömten die Besucher in Scharen zu der Veranstaltung. Ein deutliches Indiz für den großen Andrang: Sowohl die vorbereiteten Portionen fürs Mittagessen als auch über 60 Kuchen (beides war gespendet) wurden komplett verzehrt."Ich bin über die überaus große Hilfsbereitschaft der Menschen so überwältigt, dass ich es kaum in Worte fassen kann.", drückte Heike Leidinger ihre Dankbarkeit aus. Auch die Ortsvorsteherin von Rappweiler, Maria Greuter, war begeistert von so viel Solidarität und Verbundenheit zwischen Menschen und Vereinen. "Noch nie hatte ich so wenig Probleme, Leute zu finden, die sich in irgendeiner Weise bereit erklärten, einen Dienst zu machen", sagte auch Michael Dicke. Und auch die Besucher beteiligten sich zahlreich an den verschieden Aktionen, um so ihre Solidarität zu zeigen. So boten die Oldtimerfreunde, unterstützt von ihren Kameraden aus Marpingen, Rundfahrten mit ihren altehrwürdigen Motorrad-Gespannen an. Für eine Fahrt im Beiwagen musste man häufig lange anstehen. Allein hier kamen etwa 500 Euro zusammen. Jürgen Kleser von den Oldtimerfreunden "Rost und Beule" sagte: " Es hat uns und den Fahrgästen richtig Spaß gemacht. Wenn das Ganze dann noch für einen guten Zweck ist, macht es doppelt Freude." So sahen das auch die übrigen Helfer und Beteiligten, die dabei waren. Zum Abschluss wurden noch die Gewinner der Tombola ermittelt. Die Preise hierzu wurden ebenfalls komplett gespendet, die Spender kamen nicht nur aus der Gemeinde Weiskirchen, sondern aus der ganzen Region.Wie viel am Ende durch das Benefiz-Wochenende insgesamt für Heike Leidinger hereinkam, steht noch nicht fest, da nach der Veranstaltung einige Rechnungen zu zahlen sind. Die Veranstalter werden über das Ergebnis der Aktion nochmals gesondert informieren. " Es hat uns und den Fahrgästen richtig Spaß gemacht. Wenn das Ganze dann noch für einen guten Zweck ist, macht es doppelt Freude." Jürgen Kleser, Oldtimerfreunde "Rost und Beule"

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