Windräder wieder in der Diskussion

Mettlach. Werden sich bald vier weitere Windkrafträder des Typs Enercon E-70-E4 mit einer Gesamthöhe von 120 Metern auf dem Kewelsberg bei Wehingen und Tünsdorf drehen? Für die Verwaltung steht fest: Das Grundstück, auf dem das geplante Quartett errichtet werden soll, liegt im Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungs- und Erschließungsplanes "Windpark Wehingen/Tünsdorf

 Vier weitere Windkrafträder auf dem Kewelsberg sind heute Thema der Sitzung des Mettlacher Gemeinderates. Foto: rup

Vier weitere Windkrafträder auf dem Kewelsberg sind heute Thema der Sitzung des Mettlacher Gemeinderates. Foto: rup

Mettlach. Werden sich bald vier weitere Windkrafträder des Typs Enercon E-70-E4 mit einer Gesamthöhe von 120 Metern auf dem Kewelsberg bei Wehingen und Tünsdorf drehen? Für die Verwaltung steht fest: Das Grundstück, auf dem das geplante Quartett errichtet werden soll, liegt im Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungs- und Erschließungsplanes "Windpark Wehingen/Tünsdorf. Auch die Standorte entsprächen den festgesetzten Baufenstern im Bauungsplan. Und ein Schallgutachten habe ergeben, dass die Emissionswerte die der errichteten Anlagen unterschreiten würden. "Unverständlich"So hat man im Mettlacher Rathaus eine Stellungnahme formuliert. Denn der Gemeinderat ist vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz aufgefordert, zu einem Bauantrag der Firma Energiequelle aus dem brandenburgischen Zossen Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme soll in der Sitzung des Mettlacher Gemeinderates am heutigen Dienstag, 28. Oktober, ab 17.30 Uhr im Sitzungssaal von Schloss Ziegelberg diskutiert werden. Aus der Tischvorlage geht hervor, dass ein Einvernehmen hergestellt werden soll. Widerstand dagegen kommt von den Freien Bürgern Mettlach (FBM). "Wir haben erst Freitagabend mit der Zustellung der Sitzungsunterlagen erfahren, dass das Thema Windkraft im Gemeinderat auf der Tagesordnung steht", kritisiert FBM-Fraktionssprecher Joachim Badelt. Nach den großen Lärmbelästigungen, die die Wehinger Bevölkerung in den vergangenen Jahren durch die bestehenden WKA hätten ertragen müssen, nennt er es unverständlich, wie Bürgermeisterin Judith Thieser mit diesem Thema umgehe. "Anstatt die Bevölkerung im Amtsblatt zu informieren, wurde alles unter dem Tagesordnungspunkt Stellungnahmen zu Bauvorhaben versteckt."Empörung in WehingenDie Empörung in Wehingen sei auch deshalb groß, weil Thieser in ihrem Wahlkampf versprochen habe, "keine Politik an den Bürgern vorbei" zu machen. Badelt weiter: "Sie müsste nach den jahrelangen politischen und juristischen Auseinandersetzungen um die Windkraftanlagen eigentlich wissen, welche Bedeutung dieses Thema für die Bevölkerung rund um den Kewelsberg hat. Eine Bürgermeisterin, die sich Offenheit und Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, kann doch so mit den Bürgern nicht umgehen."Auch der Gemeinderat wurde nach Auffassung der FBM-Fraktion nur unzureichend informiert. "Auf gerade mal eineinhalb Seiten wird das Vorhaben kurz geschildert. Dazu gibt es eine Übersichtskarte mit den WKA-Standorten und eine Ansichtszeichnung der WKA", so Badelt. Weitere Informationen lägen nicht vor. Zwar werde in den Beratungsunterlagen behauptet, dass die Emissionswerte der neuen Anlagen die der bereits errichteten Anlagen unterschreiten würden, so Badelt. Dabei werde auf ein entsprechendes Schallgutachten verwiesen, das den Gemeinderatsmitgliedern jedoch vorenthalten worden sei. "Wir haben die Bürgermeisterin am Wochenende per E-Mail aufgefordert, den Ratsmitgliedern dieses Schallgutachten umgehend zur Verfügung zu stellen." Nach den schlechten Erfahrungen mit Lärmbelästigungen durch die bestehenden fünf WKA in Wehingen könnte er sich nicht vorstellen, dass es leiser werde, wenn weitere vier Anlagen hinzukämen, meint Badelt.

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