Überwältigender Andrang bei Kulturpark-Veranstaltung in Reinheim

Reinheim/Bliesbruck. Der Vortragssaal des Europäischen Kulturparks konnte den Andrang der Zuhörer nicht fassen, einige bekamen keine Karte mehr

Reinheim/Bliesbruck. Der Vortragssaal des Europäischen Kulturparks konnte den Andrang der Zuhörer nicht fassen, einige bekamen keine Karte mehr. Im Namen der Organisation des Europäischen Kulturparks und des Fördervereins Europäischer Kulturpark brachte der Vorsitzende des Fördervereins, Lothar Kruft, seine Freude über die gute Resonanz auf den Vortrag des Archäologen Andreas Stinsky mit dem Thema "Die Besiedlung im Umland von Bliesbruck-Reinheim in römischer Zeit" zum Ausdruck. Der engagierte Vortrag und die praxisbezogenen Ausführungen des Referenten werden den Zuhörern in guter Erinnerung bleiben. Vielfach wurde auch der Wunsch geäußert, den Vortrag in schriftlicher Form erwerben zu können, was die hervorragende Qualität des Dargebotenen unterstreicht, so die Veranstalter.Andreas Stinsky vermittelte den Besuchern zunächst einmal die Erkenntnis, dass "wir uns bei der Betrachtung der Besiedlung auf Gepflogenheiten der Zeit um die Jahrtausendwende bis zum 5. Jahrhundert konzentrieren müssen". Er erläuterte, dass auch damals eine dichte Besiedlung der Gesamtregion vorlag, was allerdings nicht mit großen Bevölkerungszahlen einherging. Vielmehr war die Region intensiv landwirtschaftlich genutzt und dementsprechend gab es überall landwirtschaftliche Gehöfte mit einer Nutzfläche von 20 bis 50 Hektar. Diese Gehöfte zogen sich entlang gewisser Höhenlinien auf allen Hängen des Bliestals, was sich auch im benachbarten Saartal und im Bereich der Bickenalb so fortsetzte. Dörfliche Siedlungen gab es erst ab der Landnahme durch die Franken.

Den Zuhörern wurden auch die architektonischen Besonderheiten dieser damaligen Lebenskultur vermittelt, die absolut auch dem Lebensstandard im gesamten römischen Reich entsprachen. Stinsky zeigte die Zusammenhänge der einzelnen Siedlungen auf, die letztlich erst die Herrschaftsstruktur einer Villa Urbana, wie man sie in Reinheim vorfindet, ermöglichte. Auch die gesellschaftlichen Übergänge zwischen Keltenzeit, Römerzeit und der nachfolgenden Frankenzeit wurden vom Referenten verdeutlicht. In den nächsten Monaten erwarten die Besucher weitere, spannende Vorträge, die geschichtliche Forschungsergebnisse dieser Epoche, bezogen auf die Region, thematisieren werden. Zu den jeweiligen Vorträgen wird in der Presse und im Internet (EKP und Gemeinde Gersheim) eingeladen. Mitglieder des Vereins werden jeweils direkt per Mail eingeladen. red

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