Energie möglichst effektiv nutzen

St. Wendel · St. Wendel. Wie und wo kann die Stadt St. Wendel Energie und damit auch CO2 einsparen? Um diese Frage zu beantworten, hat das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umwelt-Campus Birkenfeld rund 50 städtische Funktionsgebäude unter die Lupe genommen und ein Klimaschutzkonzept erstellt

 Durch Wärmedämmung kann in den städtischen Schulen, hier die Nikolaus-Obertreis-Grundschule, und Hallen noch viele Energie eingespart werden. Foto: hgn

Durch Wärmedämmung kann in den städtischen Schulen, hier die Nikolaus-Obertreis-Grundschule, und Hallen noch viele Energie eingespart werden. Foto: hgn

St. Wendel. Wie und wo kann die Stadt St. Wendel Energie und damit auch CO2 einsparen? Um diese Frage zu beantworten, hat das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umwelt-Campus Birkenfeld rund 50 städtische Funktionsgebäude unter die Lupe genommen und ein Klimaschutzkonzept erstellt. 150 000 Euro, ein großer Teil wurde über Zuschüsse finanziert, hat das Gutachten gekostet. Wie Bürgermeister Klaus Bouillon erklärte, zeigt die Untersuchung, dass die Stadt Möglichkeiten hat, "ihre Emissionen maßgeblich zu senken und entscheidend zum Klimaschutz beizutragen".Bei der Umsetzung des Konzeptes wird die Stadt, wie Bauamtsleiter Hans-Peter Rupp erklärt, den Schwerpunkt auf Energieeffizienz legen. Das heißt, Gebäude dämmen und Heizungsanlagen erneuern, damit möglichst wenig Energie eingesetzt werden muss. Durch die Untersuchung habe die Verwaltung jetzt einen klaren Überblick über den energetischen Zustand ihrer Gebäude. Damit seien, wie Rupp erklärt, auch die wichtigsten Schwachstellen bekannt. Hier nannte er besonders Altheizungen wie etwa in der Mehrzweckhalle in Bliesen. Diese Problemfälle würden jetzt nach und nach abgearbeitet: "Denn eine gut funktionierende Heizung bringt die größte Energieeinsparung." Dabei will der Bauamtsleiter auf "stabile Technik" setzen. Zudem werde man darauf achten, dass die Heizungen der jeweiligen Nutzung angepasst sind. Er denkt dabei etwas an Deckenstrahler in Sportanlagen, die nur dann laufen, wenn die Halle auch genutzt werde. Alle Vorschläge des Gutachtens umzusetzen, überfordere die finanziellen Möglichkeiten der Stadt bei Weitem, sagt Rupp. Über zehn Millionen Euro seien dafür notwendig.

Große Einsparmöglichkeiten, die sich auch rasch rechneten, sieht der Bauamtsleiter auch bei der Dämmung der Dachflächen (Hallen), der obersten Geschoss- und der Kellerdecken. Hier werde man ansetzen.

Alternative Versorgungskonzepte wie zum Beispiel Nahwärmeverbund, Null-Emissions-Neubaugebiete und optimierte Gewerbeflächen im Hottenwald sowie die Erhebung von Biomassepotenzialen aus Abfall-, Land- und Forstwirtschaft hat die Studie ebenfalls angesprochen. Darin sieht Rupp gute Anregungen für die Zukunft. "Das Gutachten hat uns sensibilisiert." In Zukunft werde das Thema Energie und lokale Ressourcennutzung viel stärker in den Planungen berücksichtigt.

Seit 2008 habe die Stadt für klimarelevante Sanierungen an städtischen Gebäuden in Heizungen, Fassaden, Dächer und Fenster insgesamt etwa 2,2 Millionen Euro investiert, sieht Bouillon St. Wendel auf einem guten Weg. Dass die Stadt St. Wendel bereits verstärkt am Klimaschutz arbeitet, zeige sich auch an der Investition der Stadtwerke St. Wendel in eine große Freiflächen-Solaranlage, Kosten 6,6 Millionen Euro, am Wallesweilerhof. Sie könne jährlich 3,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und somit 2400 Tonnen Kohlendioxid (CO2) einsparen.

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