So erinnern sich Menschen der Region an Bergbau

Hasborn · Unter dem Motto "Eckstein ist Trumpf" pilgerten rund 90 Geschichtsinteressierte in einer Rundfahrt zu den Denkmälern des saarländischen Bergbaus. Die von Viktor Schug, Vorsitzender der IGBCE-Ortsgruppe Eckstein, vorbereitete Veranstaltung begann am Morgen im Rechtsschutzsaal in Bildstock. Frank Hirsch referierte über die Bedeutung des Bildstocker Gebäudes als ältester Gewerkschaftsbau in Deutschland. Dieser geschichtsträchtige Saal stehe für die Anfänge der Bergarbeiterbewegung an der Saar in den 1890er Jahren.

 Vertreter des Musikvereins Lyra aus Hasborn-Dautweiler hatte die melodiöse Gestaltung der Gedenkfeier übernommen. Foto: SCHMIDT

Vertreter des Musikvereins Lyra aus Hasborn-Dautweiler hatte die melodiöse Gestaltung der Gedenkfeier übernommen. Foto: SCHMIDT

Foto: SCHMIDT

Mit diesem Thema befasste sich auch die Fernseh-Dokumentation "Nikolaus Warken und der Rechtsschutzsaal - die Geschichte der ersten saarländischen Gewerkschaft". Den Film von Mirko Tomic sahen die Teilnehmer an diesem Tag in einer Vorpremiere. "Das Besondere ist, dass Ensemble-Mitglieder des Theatervereins Edelweiß Hasborn-Dautweiler in diesem Film mitwirken. Aus ihrem Theaterstück "Eckstein ist Trumpf" zeigen die Schauspieler vier Szenen, die einen Eindruck der Anfänge des gewerkschaftlichen Lebens vermitteln", so Viktor Schug.

Die Zeitreise durch die Geschichte von Bergbau und Gewerkschaft führte die Besuchergruppe weiter zur Bergehalde Duhamel in Ensdorf.

Die Besichtigung des Saarpolygons, des jüngsten Wahrzeichens des Bergbaus an der Saar, stand auf dem Programm. Zum Abschluss der Veranstaltung stand an der Nikolaus-Warken-Gedenkstätte in Hasborn die traditionelle Gedenkveranstaltung auf dem Programm.

Martin Backes vom Gemeinderat der Gemeinde Tholey hob in seinem Grußwort die besondere Leistung von Nikolaus Warken für den Bergbau an der Saar hervor: "Die wesentlichste Leistung von Nikolaus Warken dürfte wohl die Gründung des Rechtschutzvereins für die bergmännische Bevölkerung gewesen sein und die Anführung einer ersten Streikbewegung der Bergarbeiter an der Saar."

Backes erinnerte an den auf dem Warken-Gedenkstein angebrachten Spruch "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert". Diese Aussage habe heute nichts an Aktualität eingebüßt. Eckstein sei neben dem Dichter Johannes Kühn einer der berühmtesten Bürger von Hasborn. In Hasborn legten eine nach ihm benannte Straße oder die Gedenkstätte Zeugnis von seiner Bedeutung ab.

Heike Wendorff, die Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Dillingen, las mit bewegter Stimme einen Text von Peter Klein aus dem Buch "Lebensberichte deutscher Bergarbeiter".

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