Wölfe humpeln in die Abstiegszone

Mundenheim/Merzig · Handball-Oberligist HF Merzig-Brotdorf hat am Samstag im Abstiegskampf einen ganz herben Rückschlag erlitten. Bei der 15:28-Klatsche in Mundenheim war der Not-Kader der Wölfe ab der Pause chancenlos.

Aua, schon der Blick auf das Ergebnis tut weh: Mit 15:28 (7:10) gingen die Handballfreunde Merzig-Brotdorf am Samstag bei den VTV Mundenheim böse baden. Eine derbe Klatsche, die den saarländischen Handball-Oberligisten brutal in die Abstiegszone stieß und Marcus Simowski an den Rand der Verzweiflung trieb. "In der ersten Halbzeit haben die Jungs gut mitgespielt. Was sie dann an Chancen vergeigt haben, war echt unglaublich", sinnierte der HF-Trainer später bei der Suche nach Gründen.

Kincses und Rost fehlen

Die Wurfschwäche seines Teams könnte mit dem Harzverbot erklärt werden. Die Heimstärke des Tabellensiebten aus Mundenheim dürfte ebenfalls zur klaren Niederlage beigetragen haben. Den Hauptgrund für das Scheitern sah Simowski aber woanders. "Unser Kader ist zu dünn. Laszlo Kincses und Julius Rost haben gefehlt. Andere Leistungsträger haben stark angeschlagen gespielt", seufzte Simowski und führte Dorian Vallet als Beispiel an. Der Franzose laboriert an einer Verletzung am Sprunggelenk - und dies merkte man dem Rückraumspieler an. Er blieb ohne Torerfolg, wie auch Spielmacher Thomas Kochann und Kreisläufer Peter Laux. Wann hat es das zuletzt gegeben? "Dorian humpelte übers Feld. Da ging nicht viel. Ich werde ihn in den kommenden Spielen schonen", sagte Simowski.

In der kommenden Saison wird er auf Vallet ganz verzichten müssen. Künftig wird der 20-Jährige für Oberliga-Titelanwärter SV Zweibrücken an den Start gehen. Jens Peter Schlingmann bedauert dies, sauer ist er nicht. "Dass seine Leistung bei den Spitzenclubs nicht unbemerkt bleibt, war uns allen klar. Dodo ist ein junger und starker Handballer, den wir gerne behalten hätten, aber er hat seine Wahl getroffen", meinte der HF-Vorsitzende. Vallets Ziel: Möglichst schnell in einer höheren Liga spielen. Sein Vorbild: Schwester Megane, die Kapitänin beim Frauen-Bundesligisten Trier ist.

Zum Spiel: Bis zum 3:3 (alle drei Merziger Treffer erzielte Tamas Nemeth) hielt Merzig gut mit. Zur Pause lagen die Gäste nur mit 7:10 hinten. "Die Abwehrreihen haben die Anfangsphase dominiert", meinte Simowski. Die zweite Halbzeit begann sein Team in Unterzahl und scheiterte im Angriff mehrfach am Mundenheimer Torwart Marcus Forler. Simowski: "Der kleine Kerl hat gefühlte 100 Bälle gehalten." Folge: Der Favorit zog auf 15:7 (35.) davon. "Die Entscheidung. Damit konnten wir das Ding vorzeitig abhaken", ärgerte sich Simowski.

Bitter: Der TuS Dansenberg (21:29 Punkte, Rang zwölf) sicherte sich beim 26:26-Remis gegen die SF Budenheim einen Punkt. Damit verdrängte der Hauptkonkurrent im Abstiegskampf Merzig (20:30, Rang 13) wieder vom ersten Nichtabstiegsplatz.

Die Tore für die HF Merzig-Brotdorf: Tamas Nemeth 4, David Pfiffer 4, Gabor Karap 3, Jan Kreibig 2, Mathias Bochem 1, Sebastian Klein 1/1.

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