Angebot für Menschen jeden Alters

Nonnweiler. Vor einigen Jahrzehnten lebten häufig mehrere Generationen unter einem Dach. Der Opa brachte dem Enkel bei, einen platten Reifen zu flicken. Der Enkel wiederum stellte dem Großvater die Fernsehsender richtig ein. Die Großmutter gab der Tochter Tipps bei der Gartenarbeit. Lebensmittelpunkt von Jung und Alt war die Küche . .

Nonnweiler. Vor einigen Jahrzehnten lebten häufig mehrere Generationen unter einem Dach. Der Opa brachte dem Enkel bei, einen platten Reifen zu flicken. Der Enkel wiederum stellte dem Großvater die Fernsehsender richtig ein. Die Großmutter gab der Tochter Tipps bei der Gartenarbeit. Lebensmittelpunkt von Jung und Alt war die Küche . . .Diese Zeiten sind längst vorüber. Das Konzept ist aber nach wie vor gut. Daran anknüpfen will das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhaus, das die Gemeinde Nonnweiler mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums derzeit verwirklicht.Mehrgenerationenhaus heißt dabei aber nicht, dass dort Menschen unterschiedlichen Alters gemeinsam wohnen. Mehrgenerationenhäuser wollen bürgerschaftliches Engagement, Selbsthilfe und professionelle Unterstützung zu einem Angebot für Menschen jeden Alters verknüpfen.Die Villa Straub in Nonnweiler wird zurzeit mit einem Aufwand von 650000 Euro zum Mehrgenerationenhaus umgebaut. Das Gebäude ist entkernt, Mauer- und Betonarbeiten sind abgeschlossen, so Nonnweilers Bürgermeister Hans-Uwe Schneider im SZ-Gespräch. Der Keller ist 50 Zentimeter tiefer gelegt. Hier soll die Tourist-Info untergebracht werden. Im Moment läuft die Sanitär- und Heizungsinstallation. Die Fenster-, Dachgauben-, Türen- und Mauerwerkssanierungen folgen. Eine ursprünglich geplante überdachte Brücke vom Rathaus zur Villa werde allerdings nicht gebaut, sagt Schneider. Die Geschosshöhen seien zu unterschiedlich, auch passe die Brücke nicht ins Gebäudebild. 60000 Euro könne man einsparen, die aber vermutlich für Mehrarbeiten bei der Sanierung des alten Gebäudes gebraucht werden.Zentrale Anlaufstelle des Mehrgenerationenhauses soll ein offener Treff werden, die Kaffeeküche. Hier kann man ein Schwätzchen halten. Obwohl der Umbau noch ingange ist, gibt es den offenen Treff schon seit Anfang Mai. Die Kaffeeküche ist in der Übergangszeit im Foyer der Kurhalle untergebracht und hat jeden Mittwoch von 8.30 Uhr bis 16 Uhr und jeden Donnerstag von neun bis zwölf Uhr geöffnet außer an Feiertagen oder bei anderweitiger Nutzung der Halle.Vorübergehend im LesesaalDamit aber nicht genug. Im Übergangsquartier, im Lesesaal der Kurhalle, läuft seit Mai an jedem Mittwoch von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr eine Hebammensprechstunde. Anschließend wird im Lesesaal von 10.30 Uhr bis zwölf Uhr eine Pekip-Krabbelgruppe angeboten. Schon eingerichtet ist ein Seniorenbegleitdienst. Mitglieder des Seniorenvereins nehmen eigenständig ältere Menschen zu Veranstaltungen, Vereinsfeiern oder zu Geburtstagen mit. Ein weiteres Angebot des Mehrgenerationenhauses soll eine Dienstleistungsagentur werden. Hier will man ehrenamtlich Engagierte für Hol- und Bringdienste, fürs Einkaufen, Schnee-Räumen und ähnliches gewinnen. Im Aufbau ist auch der Nonnweiler Sozialruf. Dort sollen Ratsuchende anrufen können und sich zum Beispiel über die Dienstleistungen von Pflegediensten, haushaltsnahe Arbeiten, Hausmeisterdienste, Lieferservice von Geschäften informieren können.Um diese und weitere Projekte zu verwirklichen, hat die Gemeindeverwaltung im April eine Dorfhelferin eingestellt. Sie heißt Alexandra Mehrbach und ist mittwochs und donnerstags in der Kurhalle anzutreffen. Sie wird später den offenen Treff und die Angebote in der Villa Straub betreuen.Kontakt: Wer auf ehrenamtlicher Basis am Projekt Mehrgenerationenhaus mitarbeiten will oder sich für einzelne Angebote interessiert, der meldet sich bei Helmut Kockelmann, Nonnweiler Rathaus, Zimmer 15, Telefon (06873) 66024.

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