"Ich bin jung, aber nicht unerfahren"
Hasborn. Weiblich, jung, blond und hübsch - diese Beschreibung trifft auf Nadine Müller zu. Was auf den ersten Blick nur positiv klingt, kann bei genauerem Hinsehen auch negative Auswirkungen haben. Denn die 26-Jährige kandidiert für die CDU für den Bundestag. Schnell wird man da zur Quotenfrau abgestempelt oder für zu jung befunden
Hasborn. Weiblich, jung, blond und hübsch - diese Beschreibung trifft auf Nadine Müller zu. Was auf den ersten Blick nur positiv klingt, kann bei genauerem Hinsehen auch negative Auswirkungen haben. Denn die 26-Jährige kandidiert für die CDU für den Bundestag. Schnell wird man da zur Quotenfrau abgestempelt oder für zu jung befunden. Aber Müller sieht das nicht so, sie weiß genau, womit sie punkten kann: "Ich verbinde eine gewisse Erfahrung im politischen Geschäft mit der Offenheit für neue Themen." In persönlichen Gesprächen habe sie das ihren Wählern glaubhaft vermittelt. Sie sei jung, aber nicht unerfahren. Schließlich ist die Hasbornerin, die in ihrer knappen Freizeit gerne Sport treibt, seit elf Jahren in der Jungen Union. Vor fünf Jahren wurde sie als jüngste Abgeordnete in den saarländischen Landtag gewählt. "Damals waren die Vorbehalte größer", erzählt sie. Mittlerweile hat sie nicht nur ihr Jura-Examen in der Tasche, sondern auch Erfahrungen gesammelt und Erfolge vorzuweisen. "Im Landtag habe ich es geschafft, dass mehr Gelder für Berufsorientierung in Schulen und für die MINT-Fächer eingeplant werden", erzählt sie. MINT bedeudet Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik, und gehörte in den vergangenen fünf Jahren zu ihren festen Themengebieten im Landtag, ebenso wie Wirtschaft/Wissenschaft und Hochschulen.Ihr zweites großes Thema neben der Bildung ist die Familienpolitik. Und da möchte sie den Zusammenhalt der Generationen fördern. "Oft denkt man separat an junge Familien oder an Senioren - aber das gehört zusammen." In den vergangenen Wochen sei sie viel in Seniorenheimen unterwegs gewesen, habe sich ein Bild von den Wünschen und Bedürfnissen gemacht. Und auch über Alleinerziehende habe sie nachgedacht. Sie sieht da im Bund, aber auch in ihrem Wahlkreis "Entwicklungs-Potenzial". "Da können wir uns von unseren europäischen Nachbarn Modelle abschauen", sagt sie. Dabei denkt sie unter anderem an eine Art betreutes Wohnen für Alleinerziehende. Eine Hauswirtschafterin sollte für einen ganzen Wohnkomplex zuständig sein, es werde auch dafür gesorgt, dass die Kinder in Schule oder Kindergarten gebracht werden. Müller: "Familienpolitik muss flexibler werden, und auch den Unternehmen kann man noch unter die Arme greifen, damit sie familienfreundlicher werden."Tourismus im BlickSollte sie gewählt werden, hat sie in Berlin aber noch einen anderen Ausschuss im Blick: Tourismus. Gerade im Bezug auf den geplanten Ferienpark am Bostalsee, aber auch in der Stadt St. Wendel sieht sie ein großes Potenzial: "Und da kann es nicht schaden, wenn man im zuständigen Ausschuss sitzt."Wichtig ist Müller, die auch im St. Wendeler Jochen-Rausch-Zentrum und in der Initiative "Sicherer Landkreis" aktiv ist, trotz eines möglichen Arbeitsplatzes in Berlin der Kontakt zu ihrem Wahlkreis. "Ich versuche, hier Projekte zu realisieren", sagt sie. Ihr Ziel ist es, als Direktkandidatin - auf der Landesliste steht sie auf Platz drei - in den Bundestag einzuziehen. Ihre Chancen bezeichnet sie als "gut".