Grabungsfest bei Tholey Vom Alltag der römischen Soldaten

Tholey · Hunderte Besucher kamen zum Grabungsfest in den Vicus Wareswald bei Tholey.

 Wie ein römischer Soldat aussah und wie die Legionäre in ihren Lagern lebten, das erfuhren die Besucher beim Grabungsfest im Wareswald.

Wie ein römischer Soldat aussah und wie die Legionäre in ihren Lagern lebten, das erfuhren die Besucher beim Grabungsfest im Wareswald.

Foto: Anton Didas

Reges Treiben herrschte am ersten Juli-Sonntag wieder auf dem Grabungsgelände im Wareswald. Zum 18. Mal hatten die Terrex und die Gemeinde Tholey zum Grabungsfest in die gallo-römische Ausgrabungsstätte geladen. Hunderte Besucher tauchten an diesem Tag bei bestem Wetter in das Alltagsleben unserer Vorfahren ein. Römer-Darsteller von der 22. Legion hatten im Wareswald ihr Lager aufgeschlagen. Und begleitet von den stattlichen Legionären einer römischen Kohorte eröffnete Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) das Grabungsfest. Den ganzen Tag über konnten die Gäste Römern beim Schmieden von Waffen, Herstellen von Schmuckstücken und vielen anderen Handwerken zusehen und sich ein Bild verschaffen vom Alltag der römischen Soldaten. Dabei wurde nicht nur exerziert, sondern im Lagerdorf wurden auch vielfältige Handwerke gezeigt, die die Soldaten ebenfalls beherrschen mussten. „Zum ersten Mal hatten wir dieses Jahr römische Kosmetika wie Parfüm, Deo und Salben im Programm sowie Demonstrationen zum Schminken und zur Frisurenmode der Römer. Das kam sehr gut bei unseren Besuchern an“, so Grabungsleiter Klaus-Peter Henz. Die Frauen des Lagers hatten Parfüme und Salben dabei, die man auch ausprobieren konnte. Zudem wurden römische Speisen gereicht.

 Auch alte Handwerkstechniken aus keltischer Zeit wurden gezeigt. Die Besucher konnten den Handwerkern über die Schulter schauen. 

Auch alte Handwerkstechniken aus keltischer Zeit wurden gezeigt. Die Besucher konnten den Handwerkern über die Schulter schauen. 

Foto: Anton Didas
 Zwei Pferde zogen den  römischen Triumphwagen. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit und drehten mit dem Wagen eine Runde.

Zwei Pferde zogen den  römischen Triumphwagen. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit und drehten mit dem Wagen eine Runde.

Foto: Anton Didas

Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit, sich bei einer Führung mit Grabungsleiter Henz über die neuesten Grabungsergebnisse zu informieren. Am Kreuzungspunkt zweier bedeutender Verkehrswege, die auch von Legionären genutzt wurden, ließen sich Händler und Handwerker nieder und trieben ihre Geschäfte. Vom ersten bis zum vierten Jahrhundert lebten im Vicus Wareswald Römer und Kelten Tür an Tür. So sind die auch die Kelten jedes Jahr beim Grabungsfest vertreten und geben einen Einblick in ihre Handwerkstechniken. Ein  Blickfang war der römische Triumphwagen. Zwei stattliche Pferde zogen ihn den ganzen Tag über durch das Gelände und luden die Besucher zu einer Rundfahrt ein. Während des Grabungsfestes wurde eine neue Schautafel enthüllt, die den Besuchern künftig eine lehrreiche Orientierung im Grabungsfeld geben soll.

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