So schmücken SZ-Leser ihren Baum

St. Wendel. "Ich habe mir diesmal nach 20 Jahren einen neuen, künstlichen Baum gekauft", schrieb Sonja Bier an die SZ-Redaktion, die vor Weihnachten ihre Leser gefragt hatte, wie sie dieses Jahr ihren Christbaum schmücken. "Er ist stattliche drei Meter hoch. Ich wollte schon als Kind immer einen großen Baum

 Drei Meter hoch ist dieser Christbaum von Sonja Bier, der mit Kugeln, Sternen und Girlanden geschmückt ist. Foto: Privat/Bier

Drei Meter hoch ist dieser Christbaum von Sonja Bier, der mit Kugeln, Sternen und Girlanden geschmückt ist. Foto: Privat/Bier

St. Wendel. "Ich habe mir diesmal nach 20 Jahren einen neuen, künstlichen Baum gekauft", schrieb Sonja Bier an die SZ-Redaktion, die vor Weihnachten ihre Leser gefragt hatte, wie sie dieses Jahr ihren Christbaum schmücken. "Er ist stattliche drei Meter hoch. Ich wollte schon als Kind immer einen großen Baum." Sie habe einen künstlichen Christbaum gewählt, weil echte Tannenbäume wegen der Fußbodenheizung bald nach dem Fest nadeln. Dieses Jahr habe sie weißen und silbernen Schmuck miteinander kombiniert (siehe auch das Foto rechts). In den Jahren vorher sei das Rot dominierend gewesen."Ich kaufe mir jedes Jahr immer etwas Neues dazu, zum Beispiel Vögel, Äpfel, Kugeln in Form von Nikolausstiefeln oder Sterne mit Federn", schrieb Sonja Bier weiter. Schon eine Woche vor dem Fest fange sie mit dem Dekorieren an, wobei ihr an jedem Tag neue Ideen kämen. Normalerweise stelle sie noch eine Krippe mit großen Figuren unter dem Baum auf. Ihr Mann müsse sie als Weihnachtsfreak immer ein wenig bremsen, weil ihm die Weihnachtssachen manchmal zu viel seien.

Petra Kilian aus Walhausen hält seit Jahren an der roten Farbe für den Christbaum im Wohnzimmer fest, manchmal auch mit ein bisschen Gold gemischt. Bevorzugt wird die Nordmanntanne. "Ihre Nadeln stechen nicht, und sie hält viel länger", hat die Walhausenerin festgestellt. Bis Mitte Januar bleibt der Baum stehen. Seine Lichter brennen jeden Tag von morgens bis abends.

Im Haus der Familie von Siegbert Weber in Scheuern wird zu Weihnachten ebenfalls eine Nordmanntanne geschmückt, die bis zum Lichtmesstag am 2. Februar die Wohnung schmückt. Rote und goldene Kugeln, Zapfen und Engel aus Glas, ein bisschen Goldlametta und Schleifen sind bei Webers seit Jahren Tradition.

Werner Sicks aus Niederlinxweiler schmückt mit seiner Frau immer einen künstlichen Tannenbaum. "In diesem Jahr ist er in Rot gehalten: rotes Lametta, glänzende und matte rote Kugeln, dazu Tannenzapfen, kleine weiße Glöckchen und etliche dekorative tropfenförmige Kugeln kommen dazu."

Der Christbaum von Margret Geiger aus Urexweiler wird jedes Jahr anders geschmückt. "Diesmal habe ich Goldkugeln und Strohsterne genommen. Aus Berlin habe ich mir kleine Bilder mit Nikoläusen und Engeln mitgebracht, vielleicht ein wenig kitschig, aber trotzdem schön", erzählte sie. Der kurz vor Weihnachten frisch geschlagene Baum bleibt bis Mitte Januar in der guten Stube stehen.

"Unser Christbaum wird traditionell rot und gold geschmückt", sagte Arnold Dreher aus Reitscheid. Die mit 70 Lichtern ausgestattete Edeltanne, unter der eine Krippe steht, stammt aus dem Rohrbacher Forst. Da er nicht nadelt, behält die Familie ihren Baum bis Ende Januar.

Nicht gepflegt wird im Kreis St. Wendel der Brauch, eine grüne Gurke aus Plastik oder Glasan die Zweige zu hängen. Er geht auf eine Begebenheit im 19. Jahrhundert zurück. Während des amerikanischen Bürgerkriegs wurde ein deutscher Soldat schwer verwundet. Er glaubte, dem Tod nahe zu sein, und verlangte sich als Mahlzeit noch eine saure Gurke. Unerwartet wurde er wieder gesund und dekorierte daheim den Christbaum mit einer Gurke.

Hintergrund

Eine Weihnachtsgurke ist ein Weihnachtsbaumschmuck und gleicht einer Gewürzgurke. In den USA ist es Brauch, in den Baum eine solche Christmas Pickle versteckt zu hängen. ´Wer sie erspäht, bekommt ein zusätzliches Geschenk.

In den Vereinigten Staaten wird sie als deutsche Tradition gehandelt. Hier allerdings kennen die wenigsten diesen Brauch.

Die Farbglashütte in Lauscha/Thüringen ist eigentlich für den klassischen Baumschmuck bekannt; Kugeln, Zapfen, Glocken aus Glas. Aber sie produziert auch die Weihnachtsgurke. Das Unternehmen schreibt dazu: "Die Gurke! Die Weihnachtsgurke ist ein aus Glas geblasener Christbaumschmuck in Form einer Gurke. Sie ist verbunden mit einem der bekanntesten Weihnachtsbräuche. (…) Vor der Bescherung wird die Gurke im Weihnachtsbaum versteckt. Die Kinder suchen dann aus einiger Entfernung nach der Gurke. Derjenige, der zuerst die Gurke entdeckt, darf als erster seine Geschenke öffnen. Entsprechend der Anzahl an Kindern, können auch mehrere Gurken im Baum versteckt werden. (…)

Früher schmückten die Menschen ihren Weihnachtsbaum mit Äpfeln, Nüssen und Gebäck. Die Legende von der Entstehung der aus Glas geblasenen Weihnachtskugeln besagt, dass im 19. Jahrhundert ein armer Mann kein Geld hatte, sich die Lebensmittel für den Baum zu kaufen. So blies er aus Glas Kugeln und hing sie an seinen Baum." hgn

Stichwort

Weihnachtsbäume: Tannen werden in erster Linie gewünscht, Fichten und andere Nadelbäume sind ebenfalls verbreitet. In Deutschland wird überwiegend die Nordmann-Tanne als Weihnachtsbaum verwendet. Rund 16 Millionen sind es laut Statistiker.

In Deutschland wurden 2006 etwa 616 Millionen Euro für 28 Millionen Weihnachtsbäume ausgegeben, pro Baum also etwa 22 Euro.

 Diese grünen, gläsernen Weihnachtsgurken werden im thüringischen Lauscha produziert. Foto: Farbglashütte Lauscha

Diese grünen, gläsernen Weihnachtsgurken werden im thüringischen Lauscha produziert. Foto: Farbglashütte Lauscha

In China steigt seit Jahren das Interesse an Weihnachtsbäumen. Das treibt damit auch die Preise in die Höhe. Die benötigte Anbaufläche für den Anbau der 28 Millionen Weihnachtsbäume beträgt 40 000 Hektar. red

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