Kurhaus als Spielplatz Vielfalt des Jazz auf der Kurhaus-Bühne

St. Wendel · Die Bandbreite reicht von Swing bis Modern Jazz: Kommenden Freitag startet die Konzertreihe Jazz im Kurhaus in eine neue Runde.

 Die vier Damen von playgrund4 eröffnen am kommenden Freitag die 2020er Ausgabe der Konzert-Reihe Jazz im Kurhaus.

Die vier Damen von playgrund4 eröffnen am kommenden Freitag die 2020er Ausgabe der Konzert-Reihe Jazz im Kurhaus.

Foto: Hans Klestorfer

Modern Jazz, Dixie, Swing und Crossover – die im ersten Halbjahr anstehenden Konzerte der Reihe Jazz im Kurhaus spiegeln eine große Bandbreite wider. Los geht es am kommenden Freitag, 24. Januar. Dann steht ab 20 Uhr die international besetzte Frauen-Formation playground4 auf der Bühne des Kurhauses am Harschberger Hof. Im Gepäck haben die Damen aus Darmstadt, Luzern und Wien ihre Debüt-CD „Hit the ground running“. Und das Wochen vor deren Erscheinen im kommenden April.

Ernst Urmetzer, Chef des St. Wendeler Jazzförderkreises (JFK), wirbt: „playground4 vereint Virtuosität, Spielfreude und Spontanität.“

Abwechslungsreiche, klangfarbenreiche Eigenkompositionen und ein dynamisches Zusammenspiel würden den Band-Sound prägen. In der Ankündigung des JFK, Veranstalter der Jazz-Reihe, heißt es dazu: „Eine impressionistische, farbenreiche Harmonik, verschlungene filigrane Melodien, luftige ungerade Rhythmen und sperrige Grooves – mal ästhetisch, mal quirlig – der reichhaltige musikalische Spielplatz wird von der Band lustvoll ausgelotet, die Spielideen in großen Spannungsbögen weiter gesponnen.“ Jenseits von Klischees entstehe ein intelligentes kollektives Interplay mit Raum für kontrastreiche Solo-Passagen.

playground4 sind: Stephanie Wagner (Flöte), Esther Bächlin (Piano, Gesang), Gina Schwarz (Kontrabass) und Ingrid Oberkanins (Percussion).

Weiter geht es am Freitag, 21. Februar. Ab 20 Uhr heißt es dann: Rick Hollander Quartett feat. Brian Levy. Das Rick Hollander Quartett gilt seit den 1990er-Jahren als feste Größe der globalen Jazz-Szene. Das neue Album „The Best Is Yet To Come“ (Laika Records) zeige, wie zeitlos der moderne Jazz-Stil der amerikanisch-deutschen Band ist. JFK-Chef Urmetzer sagt: „Drei Amerikaner und ein Bayer bieten Modern Jazz in Vollendung.“ Der aus San Diego stammende Saxophonist Brian Levy sei „ein absoluter Feuerball“, urteilt Urmetzer. „Seine seelische Intensität, angeheizt durch den Intellekt, bettelt um eine Antwort auf eine alte Frage: Ja, es gibt einen Arzt im Haus.“ Levy gehöre zu den virtuosesten Saxophonisten seiner Generation, sein emotionaler, reifer Ausdruck begeistere das Publikum weltweit. Als vielversprechendes Nachwuchstalent wird indes der 1992 in Kempten geborene Gitarrist Paul Brändle gehandelt. Der Absolvent der Hochschule für Musik und Theater München verstehe es, ohne Effekthascherei den Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Seit 2019 füllt Matthew Adomeit aus Ohio die Position des bisherigen Bassisten Will Woodard aus. Auf der Basis eines breiten musikalischen Spektrums habe er sich einen besonderen Platz in der sich ständig verändernden Musikszene geschaffen. Schlagzeuger Rick Hollander, Jahrgang 1956, stammt aus Detroit. Beeinflusst von den musikalischen und gesellschaftlichen Umbrüchen der 1960er- und 70er-Jahre zeichne er sich heute durch sein einfühlsames Begleiten und seine starke musikalische Vorstellungskraft als Bandleader aus. Im Laufe seiner Kariere arbeitete er mit Jazzgrößen wie James Moody, Brad Mehldau und Roy Hargrove zusammen.

Am Samstag, 21. März, schauen ab 20 Uhr Pim Toscani’s Jazz All-Stars im Kurhaus vorbei und bieten um den virtuosen Schlagzeuger Pim Toscani aus Holland Swing der Extraklasse. Toscani und sein Sextett wollen bei ihrem Kurhaus-Konzert traditionellen Jazz und ein facettenreiches Programm aus Dixie, Blues und Swing miteinander verbinden. „Die weltweit bekannte Formation aus den Niederlanden versetzt die Zuhörer direkt nach New Orleans und bietet ein schillerndes Jazz-Spektakel voller musikalischer Überraschungen“, kündigt der JFK-Chef an. Toscani, ein Schlagzeuger der Extraklasse, hat fünf erfahrene Jazzmusiker an Bord. Die Formation garantiere ein gediegenes Zusammenspiel, „die einzelnen Musiker bekommen jedoch genügend Gelegenheit, sich auch solistisch hören zu lassen“.

Am Sonntag, 3. Mai, tritt ab 18 Uhr das Saxophon-Quartett ParaVos aus Frankfurt auf. „Perfektion gepaart mit unbändiger Spielfreude“, sagt Urmetzer über die vier Musiker. ParaVos lote die zahlreichen Facetten, welche die höchst vielseitige Besetzung mit vier Saxophonen bietet, aus und demonstriere, wie abwechslungsreich man das jüngste der etablierten Blasinstrumente einsetzen kann. „Alle vier Bandmitglieder sind studierte Saxophonisten der Musikhochschule Frankfurt und bringen unterschiedlichste Erfahrungen in dieses Projekt ein – vom Jazzer bis zum Klassiker ist alles vertreten“, berichtet Urmetzer weiter.

Am Freitag, 29. Mai, steht schließlich um 20 Uhr das Finale des Langzeit-Combo-Workshops „Jazzworkout 2020“ an. Der JFK-Chef verspricht stilistische Vielfalt mit vier Combos. „Du kannst es nicht spielen, wenn Du es nicht gelebt hast.“ Unter diesem Motto wollen Amateur-Jazzmusiker aus dem Saarland, Baden-Württemberg und Luxemburg ein Programm für einen langen Jazzabend im Kurhaus Harschberg erarbeiten. Betreut von Wollie Kaiser und Cordula Hamcher spielen die Jazzer zunächst in losen Formationen. Im Laufe der halbjährigen Probenarbeit sollen sie bis zum Auftritt im Kurhaus zu geschlossenen Jazzcombos heranreifen. Urmetzer erklärt: „Jede Combo wird eine halbe Stunde lang einen Teil ihres Repertoires zum Besten geben. Zwei Ex-Combos aus den Vorjahren runden den Abend ab. Für stilistische Vielfalt ist gesorgt.

Veranstalter aller Konzerte ist der Jazzförderkreis St. Wendel in Kooperation mit dem Kurhaus Harschberg.

Karten für alle Konzerte gibt es im Vorverkauf an sämtlichen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen, im Internet auf der Webseite www.ticket-regional.de/wndjazz, unter der Hotline: (06 51) -9 79 07 77 sowie an der Abendkasse. Reservierung per E-Mail: contact@wndjazz.de.

 Die Formation um Rick Hollander spielt Modern Jazz der Extraklasse.

Die Formation um Rick Hollander spielt Modern Jazz der Extraklasse.

Foto: Andre Schwager
 Der Schlagzeuger Pim Toscani gastiert im März mit seinen Jazz All Stars im Kurhaus.

Der Schlagzeuger Pim Toscani gastiert im März mit seinen Jazz All Stars im Kurhaus.

Foto: Hans Blossey
 Bei Jazz im Kurhaus mit dabei: das Saxophon-Quartett ParaVos.

Bei Jazz im Kurhaus mit dabei: das Saxophon-Quartett ParaVos.

Foto: Harry Scheer
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort