Orient-Express dampft durch die Kurhalle

Braunshausen. Der Musikverein Braunshausen wird im kommenden Jahr 85. Sein Konzert 2008 in Kooperation mit der Stadtkapelle Hermeskeil wurde zum äußerst gelungenen Vorspiel auf dieses Jubiläum

Braunshausen. Der Musikverein Braunshausen wird im kommenden Jahr 85. Sein Konzert 2008 in Kooperation mit der Stadtkapelle Hermeskeil wurde zum äußerst gelungenen Vorspiel auf dieses Jubiläum. In der Kurhalle Nonnweiler wurde zwar Musik konträrer Stilarten und Strukturen geboten, aber das Publikum war sowohl vom Können der Gastgeber im ersten, als auch von dem der Gäste im zweiten Durchgang begeistert. Es soll ein weiteres Miteinander auf Konzertbühnen geben, wünschte sich ein Sprecher der Stadtkapelle. Diese Meinung hatte zuvor schon Franz-Josef Barth, der erste Vorsitzende des MV Braunshausen, kundgetan. Mit dem Titel "With Trumpets and Drums" machten die Gastgeber zum Auftakt eine Verbeugung vor dem 2005 verstorbenen Alfred Reed. "Er war so etwas wie der Grandseigneur der Blasmusik", sagte der Dirigent. Stefan Barth interpretierte auch die Inhalte der übrigen Vorträge gut verständlich. Ein besonderer Höhepunkt war die musikalische Reise mit dem "Orient-Express", komponiert von Philip Sparke. Hier glaubten die Besucher, in einen Zug eingestiegen zu sein, dessen abenteuerlich anmutende Geräusche in die Stationen England, Alpen, Balkan und Orient wechselten. Die Braunshausener Musiker hatten dazu die passenden Toneffekte, eben die der Eisenbahn, in ihrem Repertoire bereit. Vorher hatten sie "View with a Glimpse of Waves" (Toshio Mashima) und den munteren "Children's March" (Percy A. Grainger) gespielt. Das Alltagsleben Irlands war mit "Firedance" (Bill Whelan) offiziell zwar die Endstation der Gastgeber. Doch ohne Zugabe konnten sie die Bühne nicht verlassen. Also wurde noch der Marsch "Minerva" geblasen, den der Belgier Jan van der Roost 1999 für den Musikverein Braunshausen zum 75-jährigen Bestehen komponiert hatte.Bemerkenswerte TonhöhenDie Stadtkapelle Hermeskeil eröffnete ihren Konzertteil mit "Summon The Heroes" (John Williams), der Eröffnungsfanfare der Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta. In "Bugler's Holiday" (Leroy Anderson) erklommen drei Trompeter als Solisten bemerkenswerte Tonhöhen. Von Jorge Ben stammt der Titel "Mas Que Nada", der in Brasiliens rhythmisch impulsive Samba-Welt führt und in Ausschnitten auch bei Fußball-Weltmeisterschaften intoniert worden ist. Arrangiert vom eigenen Dirigenten Gerhard Piroth (Komponist Roman Hardiman) folgte "The Lord of the Dance". Teilweise zur Show umfunktioniert wurde die Glenn-Miller-Parade (Rudi Seifert-Kressbronn); der bekannte Melodienreigen mit eigenen instrumentalen Variationen hatte zum Finale die Note "super" verdient. Es war aber nur das vorläufige Finale gewesen: Um die Forderung der Zugabe zu erfüllen, wurde dem Publikum noch der "Florentiner Marsch" mit auf den Heimweg gegeben. Fazit: Dieses erste gemeinsame und in jeder Hinsicht gelungene Miteinander der Blasorchester aus Hermeskeil und aus Braunshausen könnte in eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit münden.

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